Naturberichte und Geschichten: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf dieser Seite erscheinen Naturberichte über Ottenbach, welche im Dorfheft "Ottebächler" erschienen sind. Autoren sind Mitglieder der Gemeindebehörde, der Naturschutzvereinigung "Heckengruppe Ottenbach" (seit 1982) und der Kommissionfür Natur- und Landschaftsschutz Ottenbach KNL (seit 1994)oder anderer naturinteressierter Personen.
==Ameisen, Lungenezian und Moorbläuling==


Kurze Zusammenfassung


==Ottenbach auf dem Weg zur baumlosen Landschaft?==
Im Flachmoor Bibelass, Ottenbach, kommt auch der Lungenenzian vor. Dieses Vorkommen ist  Voraussetzung für eine höchst interessante Symbiose zwischen dem kleinen Moorbläuling und der Ameisengattung Myrmica ruginodis...weiter> [[Ameisen und Moorbläuling]]


Ottebächler Nr.014 März 1982


Vorbemerkungen: Meine Betrachtungen beziehen sich auf das landwirtschaftlich genutzte, übrige Gemeindegebiet. Die eingezonten Gebiete, Baugebiete) wo eine grosse Zahl des statistisch erfassten Baumbestandes anzutreffen ist, sind anders gelagerten Veränderungen unterworfen. Sicher ist Ottenbach in Bezug auf die nachstehend geschilderten Zustände kein Einzelfall. Als in Ottenbach aufgewachsener Einwohner sind mir die Veränderungen hier aber am deutlichsten aufgefallen.
==Ameisen und Moorbläuling==


Zuerst etwas Statistik: Im gesamten Gemeindegebiet von Ottenbach wurden die folgenden wichtigsten Bestände im landwirtschaftlichen Obstbau ermittelt (Intensivkulturen sind nicht berücksichtigt):
Ausführlicher Artikel


*Apfelbäume: 1951 5669, 1961 4302, 1981 1325
Im Flachmoor Bibelass, Ottenbach, kommt auch der Lungenenzian vor. Dieses Vorkommen ist  Voraussetzung für eine höchst interessante Symbiose zwischen dem kleinen Moorbläuling und der Ameisengattung Myrmica ruginodis...weiter> [[Ameisen, Lungenezian und Moorbläuling]]


*Birnbäume:  1951 2365, 1961 1497,  1981  627
==Buntbrachen==


*Kirschb:      1951  447, 1961  376, 1981  197
Als prägendes Element in der Landschaft konnten wir in den letzten Jahren an verschiedenen Standorten Bunt- oder Rotationsbrachen wahrnehmen. In diesem Jahr sind in Ottenbach an vier Standorten (Meiholz, Im Lanzen, Hächliseich, Ruchweid) solche Brachen. Vielleicht haben sie sich auch schon gefragt, was eigentlich Sinn und Zweck solcher Flächen ist...weiter> [[Buntbrachen]]


*Zwetschgen
==Der Kuckuck==
u.Pflaumenb.1951  899,  1961  572,  1981  243


Um was es geht: Im Rahmen der Melioration sind im Winterhalbjahr 1978/79 im Gemeindebann von Ottenbach eine grosse Anzahl „abgeschätzter“ Obstbäume gefällt worden. Nach dem Besitzantritt der neu zugeteilten Grundstücke fielen dann noch eine stattliche Zahl wertvoller Obstbäume Axt und Säge zum Opfer. Die Landwirtschaft verschaffte sich damit die Möglichkeit, die neuen, zusammenhängenden Flächen rationell zu bearbeiten. Dadurch wurde aber auch der Baumbestand auf zirka einen Viertel des Bestandes von 1951 vermindert. Heute findet man daher optisch intakte Obstgärten nur noch an ungünstig zu bewirtschaftenden Hanglagen sowie in einigen Fällen in unmittelbarer Umgebung von Höfen. Auf den grossen, ebenen oder leicht geneigten Flächen werden Obstbäume aber immer seltener. Man trifft sie meist nur noch als Einzelexemplare oder in kleinen Gruppen. Leider ist aber auch dieser stark reduzierte Bestand keineswegs gesichert. In letzter Zeit konnte wiederholt beobachtet werden, dass weitere Bäume gefällt wurden. Ob dafür Überalterung oder der Wunsch nach weiterer Rationalisierung der Grund war, ist von untergeordneter Bedeutung.
Der Kuckuck (Cuculus canorus) gehört zur Ordnung der Kuckucksvögel (Cuculiformes) und zur Familie der Kuckucke(Cuculidae).
Als einziger unserer Brutvögel ist der Kuckuck ein Brutschmarotzer und überlässt die Jungenaufzucht kleineren Singvögeln. Weiter bei >>[[Der Kuckuck]]


Sicher ist, dass keiner dieser gefällten Bäume durch einen jungen Baum ersetzt wurde. Und viele Fragen: Wenn man weiss, dass Birnbäume, wie sie heute in der Hauptsache unsere Landschaft bereichern, bis zur Tragreife gegen 20 Jahre brauchen, und dass es bis zum Erreichen der ausgewachsenen Form noch wesentlich länger dauert, stellen sich einem unweigerlich viele Fragen, zum Beispiel: Wie lange dauert es wohl noch, bis auch die letzten Bäume, die ja bereits ein ansehnliches Alter aufweisen, aus unserer Landschaft verschwunden sind?


Warum können Bäume, welche der Rationalisierung  weichen müssen, nicht
==Literatur, Internet, Film, Museen==
durch neue ersetzt werden, die entlang von Feldwegen oder Grundstücksgrenzen gepflanzt, die Landwirtschaft sicher nicht unzumutbar behindern würden?


Dürfen die Feldobstbäume nur als <Renditenobjekte> angesehen werden oder sind sie nicht in einem viel grösseren ökologischen Zusammenhang zu sehen? Bedeutet die Erhaltung eines festen Bestandes an Feldobstbäumen nicht nur Landschaftsschutz, sondern auch Umweltschutz im besten Sinn?
Hinweise Natur und Umwelt betreffend. [[Literatur, Internet, Film, Museen usw.]]
Warum können für die Industrie und das Gewerbe unzählige Umweltschutzvorschriften erlassen werden, während die oben erwähnte Art aktiven Umweltschutzes anscheinend in keiner Verordnung vorgesehen ist?
Genügt es, wenn im Rahmen der kommunalen Planung, Hecken und einige wenige Einzelbäume geschützt werden? Wäre in der jetzigen Planungsphase nicht die Gelegenheit, um, wenn auch auf freiwilliger Basis, mit der Erhaltung des Baumbestandes im übrigen Gemeindegebiet zu beginnen?


Nun sind Sie an der Reihe liebe Leserin, verehrter Leser. Haben Sie Einwendungen oder Richtigstellungen zu machen, haben Sie Antworten auf die obigen Fragen oder stellen sich Ihnen weitere Fragen, sind Sie der Meinung, über dieses Thema lohne es sich nicht, ein solches Aufhebens zu machen?


Teilen Sie es mir bitte mit - am besten schriftlich. Ich werde versuchen, die Meinungsäusserungen zusammenzufassen. 
==Standortbestimmung Vernetzungsprojekt==
Ich freue mich auf ein grosses Echo!


Fridolin Egger
Ottebächler Nr. 148 September 2008
Salzrain 294
8913 Ottenbach


Foto im Ottebächler: Ottenbach aus der Vogelschau – 1951/1952
Im Rahmen der „Agenda Läbigs Ottebach“ wurde im 2001 angeregt, ein Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) zu erarbeiten. Damit sollte die Landschaft als Ganzes betrachtet und die Anliegen der Natur und der Nutzer dieser Landschaft gesamtheitlich bearbeitet und aufeinander abgestimmt werden...weiter [[Standortbestimmung Vernetzungsprojekt]]


Den heutigen Zustand erschauen Sie sich am besten bei einem erholsamen Spaziergang über Ottenbach's Fluren. Stellen Sie sich dabei vor, wie die Landschaft ohne Bäume aussehen würde


…..


Eigene Foto eingescannt Nr.014 März 1982 Aufnahme zwischen 1946-1948
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Aktualisiert 2015
==Unsere Hecken==
Ottebächler Nr.016 September 1982
 
'''Funktion und Pflege'''
 
Unter Hecken verstehen wir dichte, meist wenige Meter breite Gehölzstreifen. Sie setzen sich aus vielfältigen hohen und niederen Büschen zusammen. Gelegentlich sind sie auch durch einige Bäume ergänzt. Die Hecken, welche uns bis heute erhalten geblieben sind, tragen nicht nur zur optischen Bereicherung unserer Landschaft bei. Sie erfüllen auch wichtige ökologische Funktionen. Als Windschutz vermindert die Hecke die mechanische Wirkung des Windes. Dadurch entstehen weniger Winddruckschäden, z.B. beim Getreide. Die Taubildung wird erhöht. Die Kulturpflanzen können die Spaltöffnungen an den Blättern länger offen halten. Ihre Photosynthese und damit das Wachstum wird verbessert. Je nach Kultur sind die Erträge geschützter Felder 4-48% höher als bei Feldern ohne schützende Hecken. Windschutzhecken wirken bis zu einer Entfernung, welche der 10- bis 15fachen Heckenhöhe entspricht. Hecken dienen auch als Erosionsschutz, indem sie Böschungen und Bachufer befestigen. Eines haben alle gut gepflegten Hecken gemeinsam: sie bieten dank ihrer Pflanzenvielfalt einer reichhaltigen Tierwelt Unterschlupf und Nahrung. Damit unsere Hecken, die an sie gestellten Aufgaben richtig erfüllen können, bedürfen sie unserer regelmässigen Pflege. Je nach Heckenart unterscheiden wir folgende Pflegearten: Das Zurückschneiden bei Niederhecken. Das Durchforsten bei Baumhecken. Dabei werden einzelne Bäume oder Sträucher geschlagen, so dass neue oder langsam wachsende besser gedeihen können. Windschutzhecken sollten, damit sie ihren Zweck optimal erfüllen, mindestens 30% Öffnungen aufweisen. Das auf den Stock setzen wird oft bei Hochhecken angewandt. Dabei werden schnell wachsende Arten (Hasel, Esche) am Boden abgeschnitten. Langsam wachsende Arten aber nur etwas zurückgeschnitten. Die Ottenbacher Feldhecken befinden sich nicht alle im Besitz der Gemeinde oder Meliorationsgenossenschaft. Einige sind auch in Privatbesitz, z.B. in der Bachdolen, andere sind im Besitz des Kantons (Amt für Raumplanung) z. B. Hecken im Meiholz. Die Gruppe Freiwilliger, welche sich auf den gemeinderätlichen Aufruf hin gemeldet hat, wird sich vorerst zur Hauptsache mit den Hecken befassen, die sich im Besitz von Gemeinde und Melioration befinden. Viele dieser Hecken sind seit Jahren nicht mehr gepflegt worden und teilweise auch sehr unvollständig. Ihre Pflege und Instandstellung wird einiges an Arbeitsaufwand erfordern.
 
Wenn Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, bei dieser Arbeit auch mithelfen möchten, melden Sie sich bitte bei Peter Eichhorn (Tel. 769 03 56). Er freut sich auf Ihren Anruf - Helfer hat es nie genug! Selbstverständlich werden die gesammelten Erfahrungen nicht unter Verschluss gehalten. Die Gruppe gibt diese gerne an private Heckenbesitzer weiter.
 
Helfen auch Sie mit, unsere Hecken zu erhalten, denn: Hecken dienen allen.
 
Fridolin Egger
 
Quellennachweis:
 
Die Hecke, Sondernummer <Schweizer Naturschutz>
Merkblatt des SLKV
 
 
'''Aus der Sicht des Gemeinderates'''
 
Schon in der letzten Amtsperiode befasste sich der Gemeinderat mit der Heckenfrage. Es geht darum, den im Rahmen der Melioration erhalten gebliebenen Hecken den nötigen Schutz und die richtige Pflege angedeihen zu lassen. In einem Bulletin Beitrag (Nr. 16 - Juni 1981) wurden die Probleme erläutert und Interessenten aufgefordert, sich zu einem Orientierungsabend anzumelden. Aus verschiedenen Gründen konnte diese Veranstaltung erst im Mai 1982 stattfinden. Der sehr lehrreiche Abend fand unter Mitwirkung des Heckenspezialisten Werner Müller von der Beratungsstelle für Heckenfragen statt.
Ein weiterer Heckenabend orientierte die Besucher über die Ziele des Gemeinderates. Hier einige Punkte: Die Mitarbeit beruht auf freiwilliger Basis und bezweckt, einen weiteren Bevölkerungskreis mit den speziellen Problemen bekannt zu machen, Lösungen auszuarbeiten und eine längerfristige Überwachung der Hecken zu erreichen. Der erste Schritt ist die so genannte Kartierung, das heisst den jetzigen Zustand genau zu erfassen. Im Herbst 1982 erfolgt dann das gemeinsame Auswerten der Kartierungsblätter, und die nötigen respektive möglichen nächsten Schritte werden festgelegt.
 
Der Gemeinderat ist sehr erfreut über das rege Interesse der Bevölkerung. Weitere Interessenten können selbstverständlich jederzeit mitmachen. (Auskunft: P. Eichhorn,  Tel.769 03 56)
 
Sie werden bald feststellen, dass beim genauen Hinsehen aus einer Ansammlung von vermeintlich <<gewöhnlichen> Sträuchern eine äusserst vielfältige Gemeinschaft von Pflanzen und Tieren wird; dass mit erweiterten Kenntnissen das Verständnis und Interesse zunehmen.
 
Für den Gemeinderat: Peter Eichhorn
 
….
 
1 Foto satzspiegelbreit
„Pflegebedürftige, artenarme Hecke am Stampfenbächli
Nicht eingescannt
 
Kann auch durch eine andere Heckenfoto ergänzt werden
 
 
 
==Erste Pflegeaktion der Heckengruppe==
 
Ottebächler 018 März 1983
Die Auswertung der Kartierungsarbeiten, welche wir Ihnen in der Septembernummer 1982 schilderten, ergab, dass die meisten Hecken sehr pflegebedürftig sind.  Die Mitglieder der Heckengruppe entschlossen  sich daher, Ende November anfangs Dezember, gleich eine erste Pflegeaktion zu starten.
 
Als Objekt wurde die Hecke zwischen der Liegenschaft Rebgarten und dem Bickwilerhoger gewählt. Deren Ausmasse waren vom benachbarten Landbesitzer bereits reklamiert worden.
 
Da der damalige Besitzer, letztmals vor ungefähr 10 Jahren, die Hecke jeweils rigoros auf den Stock gesetzt hatte, bestand sie bei der Kartierung zu 60-70% aus Haselstauden. Unsere Aufgabe bestand nun darin, durch eine selektive Pflege die rasch wachsenden Haselstauden stark zurück zuschneiden, oder auf den Stock zu setzen. Dadurch erhalten die langsamer wachsenden Sträucher, wie Schwarz- und Weissdorn, Pfaffenhütchen, Hartriegel usw., mehr Licht und gedeihen besser. Auch die Krautschicht am Boden kann sich besser entwickeln.
 
Bereits kurz nach Arbeitsbeginn zeigte es sich, dass diese aufwendige Pflegeart durch die steile Böschung noch zusätzlich erschwert wurde. Den Helfern, die meisten nur „Hobbyholzer“, erschien es daher angezeigt, sehr vorsichtig ans Werk zu gehen, um sich keiner Unfallgefahr auszusetzen. Dies zahlte sich aus, brauchte  doch Peter Eichhorn an beiden Samstagen seine Ersthilfe-Koffer nie zu öffnen.
Wie Ihnen das obenstehende Bild zeigt, präsentiert sich die ausgelichtete Hecke jetzt noch etwas kahl. Dies wird sich jedoch zu Beginn der Vegetationsperiode schnell ändern, wenn die jetzt noch schwachen Jungpflanzen sich dank mehr Sonnenlicht ungehindert entwickeln können, und die vorhandenen Lücken durch Neupflanzen geschlossen werden. Dass die Betätigung an den zwei Samstagen für alle Helfer sehr lehrreich war, ging aus den angeregten Gesprächen hervor, welche bei der gemeinsamen Verpflegung an der Freiluft- Stehbar geführt wurden.
 
Bei den Gemeindebehörden möchten wir uns für die offerierte Verpflegung ebenso bedanken, wie bei der Köchin Margrit Eichhorn, für die vorzügliche Zubereitung.
 
Wenn auch Sie sich einmal an einer Pflegeaktion beteiligen möchten, melden Sie sich ungeniert bei Peter Eichhorn, Tel. 769 03 56. Es hat noch viele pflegebedürftige Hecken.
 
Fridolin Egger
 
 
 
 
==Schwalbenhotel im Grossstein==
 
Ottebächler Nr. 142 Sept. 2007
 
Auf dem Bauernhof Grossstein an der Isenbergstrasse bei Rosmarie und Hansueli Nyfeler  sind die Rauchschwalben  gern gesehene Gäste. Seit sie sich erinnern können, nisten Rauchschwalben jedes Jahr in ihren  Ställen und Scheunen. In diesem Jahr sind es fünf Schwalbenfamilien.
 
Was die eleganten Flieger mit der stahlblauen Oberseite, der rostroten Kehle  und den langen Schwanzspiessen brauchen, ist ein Stall mit Balken oder sonstigen Möglichkeiten zum Nisten, direkt unter der Decke und viel Fliegen. Auch künstliche Nisthilfen werden angenommen. Es muss von März bis August Einflugmöglichkeit zum Nest bestehen. Hat ein noch unbeweibtes Männchen einen passablen Platz gefunden, so muss es seinen Fund publik machen. Es zieht deshalb heftig zwitschernd vor dem Haus Kreise und wartet bis ein Weibchen auf ihn aufmerksam wird und ihm ins Nest folgt. Nun kann das Paar sein Nest anfertigen oder das Letztjährige ausbessern. Aus über tausend Erdklümpchen, gemischt mit Speichel  und Grasshalmen, wird das nach oben offene Nest bis knapp unter die Decke aufgebaut. So ist die Brut vor Nesträubern geschützt.
 
Das fotografierte Nest im Stall im Grossstein befindet sich kaum einen Meter  über dem Rücken einer friedlich kauenden Kuh mit dem schönen Namen Maudul. Nach dem Ausschlüpfen wiegt ein Schwalbenjunges kaum 1,6 Gramm, nach zwei Wochen bereits das 14fache! Das zeigt, was das Elternpaar an Nahrung anfliegen muss. Rauchschwalben fressen und verfüttern ausschliesslich Insekten bis zur Grösse einer Honigbiene. Schätzungsweise 120'000 Insekten sind für eine Aufzucht von 4 bis 6 Jungen nötig! Die jungen Vögel brauchen viel Reservespeck für die Zeit nach dem Ausfliegen. Während der ersten Zeit des Freifluges werden  sie allerdings noch von den Eltern versorgt.
Die Jungvögel müssen jetzt vor allem Fertigkeit und Übung im Fliegen gewinnen. Rauchschwalben jagen, trinken und baden (durch kurze Aufsetzer) im Flug.
 
Rauchschwalben bevorzugen bäuerlich geprägte Gebiete mit vielen Kleinstrukturen. Hier finden sie im Umkreis von 300 Metern genug Insekten. Bei schlechtem Wetter müssen sie ihre Nahrungsflüge ausdehnen. Offene Wasserflächen, Hecken, Hochstammobstgärten, Brachen, Magerwiesen, Misthaufen und das Stallinnere bieten auch bei Regen gute Jagdgründe.
 
Die Rauchschwalben leben in enger Gemeinschaft mit den Menschen und gelten noch heute als Glücksbringer. Hansueli Nyfeler geht im Stall seiner Arbeit nach, ohne dass sich die Schwalben daran stören. Mit grossem Tempo sausen die Vögel durchs offene Fenster, haarscharf an seinem Kopf vorbei zum Nest um die 5 Jungen zu Füttern. Eine junge Rauchschwalbe wird pro Tag 100-300 mal gefüttert! Um die hohe Sterblichkeit der Jungvögel auszugleichen, braucht es im Schnitt 6 flügge Junge pro Elternpaar. Den von 5 flüggen Jungen überleben  nur 1-2 das erste Lebensjahr.
 
Ende August, anfangs September sammeln sich die Schwalben und ziehen ins südliche Afrika. Rosmarie und Hansueli Nyfeler zählten am Mittwoch, 15. August  2007, 33 Rauchschwalben auf der elektrischen Freileitung vor dem Haus. Schwalben sind sehr ortstreu. Wer den Winter in Afrika überlebt, kehrt zum letztjährigen Brutort zurück. Doch nur knapp die Hälfte der Eltern schafft den Zug nach Afrika und zurück! Wir wünschen ihnen einen guten Flug und hoffentlich eine gute Rückkehr in den gastlichen Grossstein!
 
Peter Eichhorn
 
Kommission für Natur- und Landschaftsschutz KNL Ottenbach
 
Quellen: Tiere auf Wohnungssuche, Pro Natur- Buch, Schweizerische Vogelwarte Sempach.
Fotos: Peter Eichhorn
 
Internet: http.//infonet.vogelwarte.ch  > Nisthilfen für Rauchschwalben. Enthält  Angaben über die Förderung von spontanen Ansiedlungen, Schwalben und Stallhygiene, Gefahren am Brutplatz (z.B. Fliegenbekämpfung, Raumreinigung mit Hochdruck, Wandanstriche usw.)

Aktuelle Version vom 4. Mai 2016, 23:30 Uhr

Ameisen, Lungenezian und Moorbläuling

Kurze Zusammenfassung

Im Flachmoor Bibelass, Ottenbach, kommt auch der Lungenenzian vor. Dieses Vorkommen ist Voraussetzung für eine höchst interessante Symbiose zwischen dem kleinen Moorbläuling und der Ameisengattung Myrmica ruginodis...weiter> Ameisen und Moorbläuling


Ameisen und Moorbläuling

Ausführlicher Artikel

Im Flachmoor Bibelass, Ottenbach, kommt auch der Lungenenzian vor. Dieses Vorkommen ist Voraussetzung für eine höchst interessante Symbiose zwischen dem kleinen Moorbläuling und der Ameisengattung Myrmica ruginodis...weiter> Ameisen, Lungenezian und Moorbläuling

Buntbrachen

Als prägendes Element in der Landschaft konnten wir in den letzten Jahren an verschiedenen Standorten Bunt- oder Rotationsbrachen wahrnehmen. In diesem Jahr sind in Ottenbach an vier Standorten (Meiholz, Im Lanzen, Hächliseich, Ruchweid) solche Brachen. Vielleicht haben sie sich auch schon gefragt, was eigentlich Sinn und Zweck solcher Flächen ist...weiter> Buntbrachen

Der Kuckuck

Der Kuckuck (Cuculus canorus) gehört zur Ordnung der Kuckucksvögel (Cuculiformes) und zur Familie der Kuckucke(Cuculidae). Als einziger unserer Brutvögel ist der Kuckuck ein Brutschmarotzer und überlässt die Jungenaufzucht kleineren Singvögeln. Weiter bei >>Der Kuckuck


Literatur, Internet, Film, Museen

Hinweise Natur und Umwelt betreffend. Literatur, Internet, Film, Museen usw.


Standortbestimmung Vernetzungsprojekt

Ottebächler Nr. 148 September 2008

Im Rahmen der „Agenda Läbigs Ottebach“ wurde im 2001 angeregt, ein Landschaftsentwicklungskonzept (LEK) zu erarbeiten. Damit sollte die Landschaft als Ganzes betrachtet und die Anliegen der Natur und der Nutzer dieser Landschaft gesamtheitlich bearbeitet und aufeinander abgestimmt werden...weiter Standortbestimmung Vernetzungsprojekt


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