Lebensraum für Kammmolch und Laubfrosch

Aus Ottenbach
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Ottebächler Nr. 133 März 2006

Kammmolch

Während des Baus des Regenauffangbeckens bei der Kläranlage (ARA) Ottenbach- Jonen 1998 konnten auch einige neue Lebensräume für Amphibien geschaffen werden. Wie der nachfolgende Artikel beschreibt, sind die Bemühungen von Erfolg gekrönt. So konnte der sehr seltene Kammmolch festgestellt werden. Zur weiteren Verbesserung des Lebensraums wurden Ende Februar 2006 erste Anpassungen vorgenommen.

Die Baubegleitung wurde vom Amphibienspezialisten aus unserer Region, Harald Cigler, Affoltern a/A., Naturschutzbeauftragter des Kantons im Auftrag der Fachstelle Naturschutz, durchgeführt. Harald Cigler ist Illustrator. Er hat z.B. im Auftrag des Schweizerischen Vogelschutzes in der Broschüre «Heuschrecken der Schweiz» sämtliche Zeichnungen in hervorragender Art angefertigt.

KNL Ottenbach, Peter Eichhorn

Amphibien- Aufwertungsmassnahmen der Grundwassertümpel Rüssmatten, ARA- Süd

Die Grundwassertümpel Rüssmatten sind ein wichtiges Trittsteinbiotop für bedrohte Amphibienarten, die in der Gmeimatt, Ottenbach, ZH und den nördlich der ARA- Anlage im Grenzbereich Jonen, AG bestehenden Amphi-bienlaichgewässern vorkommen. Die Aufwertungsmassnahmen sollen diese beiden Objekte besser miteinander vernetzen und den genetischen Austausch isolierter Amphibien- Bestände fördern.

In den letzten 3 Jahren wurde hier erstmals die seltenste und grösste der vier mittelländischen Molcharten, der Kammmolch, beim Laichgeschäft entdeckt. Auch der lokal vom Aussterben bedrohte Laubfrosch versucht hier Fuss zu fassen.

Laubfrosch

Mit den neuen baulichen Eingriffen sollen vorwiegend diese zwei, auf der Liste des Artenschutzprogramms ganz oben stehenden Arten, gefördert werden.

Wichtig dabei ist, dass keine dauerhaften Gewässer entstehen, sondern solche, die im Winter gänzlich trocken fallen können und meist erst im Frühjahr über den langsam steigenden Flusspegel über das Grundwasser gefüllt werden. In den einst dynamischen Flussauenlandschaften wurden solche Pioniergewässer durch die natürliche, gestalterische Kraft der Hochwasser selbst geschaffen.

Beide Amphibienarten profitieren von solchen Temporärfeuchtstellen, weil durch das winterliche Austrocknen ein grosser Anteil an Prädatoren (Fressfeinde der Larven) stark dezimiert werden und sich so positiv auf die Nachkommenschaft dieser konkurrenzschwachen Arten auswirkt.

Mit dem ersten baulichen Eingriff vom 27. Februar 2006 wurde ein Teil der geplanten Bauarbeiten ausgeführt. Zu flachgründige Tümpelbereiche wur-den abgetieft und flacher auslaufende Uferstellen angelegt, um bessere Laichgewässerbedingungen für Laubfrosch und Kammmolch zu schaffen.

In einer zweiten Phase (entweder Herbst 2006 oder evt. Frühjahr 2007) ist eine Revitalisierung der völlig verlandeten Tümpelmulde «Nord» und allenfalls Korrekturarbeiten von der ersten Bauetappe, die entsprechend der Wasserstandsmessungs- Ergebnisse im Sommer 2006 anfallen könnten, geplant.

Harald Cigler, Affoltern a/A…


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> http://de.wikipedia.org/wiki/Kammmolche

> http://de.wikipedia.org/wiki/Kammmolche

> http://de.wikipedia.org/wiki/Laubfrosch

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