Weiher für gefährdete Laubfrösche

Aus Ottenbach
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Ottebächler Nr. 100 September 2000

Laubfrosch Hyla arborea

Ein Netz von neuen Weihern fördert im Zürcher Reusstal den Bestand der Laubfrösche. Im Herbst wird der Reuss- Altlauf im Gebiet Gässli hinter dem «Hascherwisli» am Reussufer eingetieft.

Wer hört sie nicht gerne quaken an schönen (oder auch regnerischen) Juni-Abenden? In den letzten 2-3 Jahren konnten wache Zeitgenossinnen und -genossen feststellen, dass die Laubfrösche im Raum Obfelden/Ottenbach wieder im Kommen sind. Einst im oberen Reusstal weit verbreitet, hat sie der Mangel an geeigneten Laichgewässern selten werden lassen; heute sind noch an knapp 20 Wasserstellen Paarungsrufe der Männchen zu hören.

1994 wurden beim Parkplatz an der Reussbrücke in Obfelden sowie unterhalb des Lorzenspitzes zwei Weiher ausgehoben.

Beobachtungen haben gezeigt, dass sich in beiden Weihern neben den Laubfröschen auch alle vier Molcharten der Schweiz tummeln, was auf das grosse Lebensraumpotential für Amphibien hinweist.

Im Sommer 1999 wagten sich einige der grünen Gesellen bereits über die Kantonsstrasse in Richtung Ottenbach und zeigten damit, dass geeignete Laichgewässer auch in diesem Landschaftsraum wohl sehr bald besiedelt werden.

Die Fachstelle Naturschutz hat deshalb veranlasst, dass im Laufe dieses Oktobers und Novembers eine vorhandene Altlaufstruktur der Reuss wieder abgetieft wird, damit sich während der Hochwasser der Reuss im Frühjahr und Sommer ein neues Laichgewässer bilden kann. Die kleine Senke am Hangfuss, die bereits heute bei Hochwasser der Reuss vernässt ist, wird dazu entbuscht und vertieft, einzelne, stark beschattende Bäume werden gefällt.

Spaziergängerinnen und Erholungssuchende seien beruhigt, der Zugang zur kleinen Wiese wird lediglich während den Bauarbeiten etwas eingeschränkt werden. Im Frühjahr können Wanderer und RadfahrerInnen den vorderen, trockenen Wiesenbereich wie bisher zum Rasten und um sich zu sonnen nutzen.

Der Wegtransport des Erdmateriales wird Lastwagenfahrten benötigen, welche entlang dem Reussufer bis fast zur Mündung des Mülibaches und dann entlang dem Wanderweg zur Strasse führen werden. Während 1-2 Wochen wird deshalb der Wanderweg umgeleitet werden müssen.

Wir glauben, dass Sie Verständnis für diese kurzzeitige Einschränkung haben, sind diese doch zum Nutzen der Vielfalt entlang der Reuss und damit letztlich auch zum Nutzen für alle Naturverbundenen.

Interessierte können sich ab Oktober vor Ort informieren; die vorgesehenen Infotafeln werden auch nach Bauende noch eine Weile versuchen, Verständnis für die Anliegen der Natur zu wecken.

Fachstelle Naturschutz, Kanton Zürich Hanspeter Tschanz


2 Farbilder Laubfrösche

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