Stachliger Freund Igel

Aus Ottenbach
Zur Navigation springenZur Suche springen

Ottebächler Nr. 149 November 2008

Der Igel gehört erdgeschichtlich zu den ältesten noch existierenden Säugetierformen. Ursprünglich lebten Igel vermutlich in Wäldern und Feldern mit vielfältigem Bewuchs, der Unterschlüpfe und Nahrungstiere bot. Der Veränderung der Landschaft durch menschliche Eingriffe in die Natur passten sich die Igel an. Ein guter Lebensraum für Igel ist reich gegliedert. Nistgelegenheiten in Hecken und Gebüsch sind für sie ebenso wichtig, wie ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Die Hauptnahrung der Igel sind Laufkäfer, Regenwürmer und die Larven von Nachtschmetterlingen. Ohrwürmer sind eine besondere Delikatesse, während ihnen Asseln nicht besonders gut schmecken. Außerdem fressen sie auch Schnecken, Hundert- und Tausendfüsser, Spinnen und sonstige Insekten. Igel fressen kein Obst und kein Gemüse. Igel durchstreifen sehr große Gebiete (bis zu ca.100 [ha]) auf der Nahrungssuche. Die Natürlichen Feinde von Igel sind Uhu, Fuchs und Dachs. Hunde können erwachsene Igel, Katzen ein Igeljunges töten. Der größte Feind der Igel ist der Mensch durch seine vielfältigen Eingriffe in die Natur. Heutzutage leben Igel fast ausschließlich im menschlichen Siedlungsraum, weil sie dort bessere Lebensbedingungen vorfinden, als in den Monokulturen der freien Landschaft. Sie rechnen deshalb zu den Kulturfolgern. Obwohl Igel Einzelgänger sind, verteidigen sie ihren Aktionsraum nicht gegen Artgenossen. Gärten gehören zu den wichtigsten Rückzugsgebieten der Igel. Ein naturnah gestalteter und bewirtschafteter Garten bietet Igeln Nahrungstiere, Unterschlupf und Nistgelegenheiten. Ein naturnaher Garten unterstützt den Igel. Als Garten-Umzäunung gut geeignet sind Hecken und Lattenzäune. In grobmaschigem Draht können sich Igel verfangen; Drahtzäune sollten nicht bis auf den Boden reichen. Auch Stütz- und Gartenmauern sollten Durchschlüpfe erhalten. Mit einfachen Mitteln kann der Garten zum Paradies für zahlreiche Kleintiere attraktiv gemacht oder durch Unterlassung von allzu gründlichen Aufräumarbeiten als Lebensraum für Igel & Co. erhalten werden. Unter Dornengestrüpp, Reisig- und Laubhaufen, in Hecken oder auch in Höhlen von Baumwurzeln bauen Igel ihre Nester. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Igeln natürliche Unterschlüpfe zu schaffen bzw. zu erhalten. Hilfe für den Nestbau der Igel kann ganz einfach sein, angefangen beim Belassen des Herbstlaubes im Garten unter Büschen und Hecken, in Hohlräumen unter Gartenhäuschen etc. bis hin zum Aufschichten von Laub oder Holzschnitt als Nistmaterial an geschützten Stellen. Unter einem Reisighaufen, der mit Feldsteinen unterlegt ist, fühlen sich die stacheligen Vielfraße wohl. Dorthin ziehen sie sich von November an zum Winterschlaf bis März oder April zurück. Igelhäuser verschiedenster Art können Sie als zusätzliches Angebot für stachlige Gäste im Garten aufstellen. Sie Können auch für einen festen Beitrag, die Patenschaft für einen stationär behandelten Igel im Igelzentrum Zürich übernehmen. Danke und viel Spass und Freude im Garten.

Kurt Schlegel (Kommisson Natur und Landschaft)


Nottelefon Igel: www.igelzentrum.ch

Literatur, Fotos und weitere Infos:

http://www.izz.ch Igelzentrum Zürich, Tel.: 044 362 02 03

http://www.pro-igel.ch und www.pro-igel.de


Zurück zu > Naturberichte und Geschichten 1

Zurück zur > Hauptseite

Aktualisiert 2020