Schlangenfänger: Unterschied zwischen den Versionen

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==Schlangenfänger==
Ottebächler Nr. 107 November 2001


Auch für Mitglieder der KNL sind Beobachtungen von Schlangen in der frei-en Natur selten. Am 22. August 2001 läutete das Telefon. Die Mitteilung von Frau Silvia Vogt, Salzrain,  es sei am Bickelweg eine Schlange gesichtet und gefangen worden, veranlasste mich zum sofortigen Ausrücken. Bei Gottfried Müller am Bickelweg war vorerst nichts von dem Reptil zu sehen. Geistes-gegenwärtig hatte Gottfried einen Kessel über die unerwartete «Besucherin» gestülpt. Nach den Schilderungen der Anwesenden sei sie etwa 80 c m lang, von grau-brauner Farbe und recht dick.
Auch für Mitglieder der KNL sind Beobachtungen von Schlangen in der frei-en Natur selten. Am 22. August 2001 läutete das Telefon. Die Mitteilung von Frau Silvia Vogt, Salzrain,  es sei am Bickelweg eine Schlange gesichtet und gefangen worden, veranlasste mich zum sofortigen Ausrücken. Bei Gottfried Müller am Bickelweg war vorerst nichts von dem Reptil zu sehen. Geistes-gegenwärtig hatte Gottfried einen Kessel über die unerwartete «Besucherin» gestülpt. Nach den Schilderungen der Anwesenden sei sie etwa 80 c m lang, von grau-brauner Farbe und recht dick.

Version vom 14. April 2008, 08:50 Uhr

Ottebächler Nr. 107 November 2001

Auch für Mitglieder der KNL sind Beobachtungen von Schlangen in der frei-en Natur selten. Am 22. August 2001 läutete das Telefon. Die Mitteilung von Frau Silvia Vogt, Salzrain, es sei am Bickelweg eine Schlange gesichtet und gefangen worden, veranlasste mich zum sofortigen Ausrücken. Bei Gottfried Müller am Bickelweg war vorerst nichts von dem Reptil zu sehen. Geistes-gegenwärtig hatte Gottfried einen Kessel über die unerwartete «Besucherin» gestülpt. Nach den Schilderungen der Anwesenden sei sie etwa 80 c m lang, von grau-brauner Farbe und recht dick.

Nach einigen Diskussionen und Vorbereitungen musste sich die Schlange eine Umplatzierung in ein sicheres Gefäss gefallen lassen. Eine genaue Bestimmung der Art war dabei aber nicht möglich. Dies musste noch nach-geholt werden. Möglicherweise könnte es sich ja auch um einen entwiche-nen, ausgesetzten oder mit irgendwelchen Importen eingeschleppten, gifti-gen Exoten handeln.

Das von mir aufgebotene KNL- Mitglied Werner Meuter und sein Sohn Ste-fan kamen nun mit zur Aussetzstelle im Naturschutzgebiet Meiholz (Richtung Kläranlage). Hier stellten wir eindeutig fest, dass es sich um die ungiftige, einheimische Ringelnatter (Natrix natrix) handelte. Beim Transport würgte die Schlange noch einen vorher erbeuteten, unverdauten Frosch aus. Somit war auch ihr Auftritt im Garten von Gottfried Müller begründet und erklärbar: ein sehr schönes Biotop mit Fröschen wartet auf hungrige Besucher! Für die Schlange war die ganze Prozedur mit Transport, Ausmessen, Fotografieren sicher unangenehm; für uns war es ein schönes Naturerlebnis.

Schlangen in der Schweiz

Von den acht einheimischen Schlangenarten sind nur die ausschliesslich im Alpenraum, im Genferseegebiet und im Jura vorkommenden Vipern und die Kreuzottern giftig. Die bei uns im Mittelland lebende, ungiftige Ringelnatter wird bis 100 cm lang. Auf der Oberseite ist sie meist eisengrau und gleich-mässig schwarz gesprenkelt. Am Nacken befinden sich zwei weisslich- gel-be Halbmonde. Der Bauch ist elfenbeinfarbig und meist schwarz gescheckt. Sie kann bis 20 Jahre alt werden. Als Nahrung werden Gras- und Wasser-frösche, Molche und Eidechsen bevorzugt. Der Biss der ungiftigen, einhei-mischen Natternarten ist kaum schlimmer als Kratzer von Brombeerranken. Bei einer Begegnung mit Schlangen ist immer ein angemessener Abstand zu wahren. Angst zu haben braucht Mann/Frau nicht. Auch Kinder sollen bei passender Gelegenheit auf das richtige Verhalten hingewiesen werden. Alle einheimischen Schlangenarten sind in der Schweiz geschützt.

Peter Eichhorn, Werner Meuter, KNL, Stefan Meuter, Fotos: 2 S/W