Rarität in Ottenbach: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Januar konnte im extensiv genutzten Ackerstreifen, unterhalb der Wasserfassung Hächliseich (oberhalb Wasserreservoir Zwillikerstrasse), mehrmals ein Kornweihenweibchen gesichtet werden.  
Bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Januar konnte im extensiv genutzten Ackerstreifen, unterhalb der Wasserfassung Hächliseich (oberhalb Wasserreservoir Zwillikerstrasse), mehrmals ein Kornweihenweibchen gesichtet werden.  


Die so genannten Steppenvögel sind Bodenbrüter, die in nicht zu hoch be-wachsenen Feldern, zum Teil auch in Kornfeldern, ihre Eier ausbrüten. Der Raubvogel ist knapp 50 cm lang, schlank und besitzt lange Flügel und einen langen Schwanz. Das Männchen der Kornweihe ist aschgrau gefärbt und besitzt schwarze Flügelenden. Das Weibchen ist dunkelbraun und unten breit  gelblich gestreift. Beide Geschlechter weisen einen auffallend weissen Schwanzansatz (Bürzel) auf. Auf der Jagd gleiten sie knapp über den Boden hinweg, in einem unruhigen und schaukelnden Flug. Anhand ihres Jagdver-haltens sind sie sehr gut von Bussarden und Milanen zu unterscheiden, denn diese fliegen in höheren Gefilden. Die Weihenarten zu unterscheiden ist vor allem bei den Weibchen sehr schwierig bis unmöglich. Doch in den letzten Jahren konnte keine andere Art als die Kornweihe in unserer Region gesehen werden. Im Kanton Zürich brüten schon längere Zeit keine solchen Grossvögel mehr.
Die so genannten Steppenvögel sind Bodenbrüter, die in nicht zu hoch bewachsenen Feldern, zum Teil auch in Kornfeldern, ihre Eier ausbrüten. Der Raubvogel ist knapp 50 cm lang, schlank und besitzt lange Flügel und einen langen Schwanz. Das Männchen der Kornweihe ist aschgrau gefärbt und besitzt schwarze Flügelenden. Das Weibchen ist dunkelbraun und unten breit  gelblich gestreift. Beide Geschlechter weisen einen auffallend weissen Schwanzansatz (Bürzel) auf. Auf der Jagd gleiten sie knapp über den Boden hinweg, in einem unruhigen und schaukelnden Flug. Anhand ihres Jagdverhaltens sind sie sehr gut von Bussarden und Milanen zu unterscheiden, denn diese fliegen in höheren Gefilden. Die Weihenarten zu unterscheiden ist vor allem bei den Weibchen sehr schwierig bis unmöglich. Doch in den letzten Jahren konnte keine andere Art als die Kornweihe in unserer Region gesehen werden. Im Kanton Zürich brüten schon längere Zeit keine solchen Grossvögel mehr.


Die Kornweihe zieht im Winter als Teilzieher in etwas wärmere Gebiete von Norden nach Süden. Die ältesten Vögel wurden 14 Jahre alt.
Die Kornweihe zieht im Winter als Teilzieher in etwas wärmere Gebiete von Norden nach Süden. Die ältesten registrieten Vögel wurden 14 Jahre alt.


Dass dieser seltene Greifvogel seit Jahren zum ersten Mal bei uns in Otten-bach gesichtet werden konnte, ist unter anderem dem Umstand zu verdan-ken, dass Landwirte vermehrt Ackerstreifen für ein oder mehrere Jahre nicht intensiv nutzen. Im Ackerstreifen beim Hächliseich wurde eine Rotationsbra-che eingesetzt, welche im Normalfall aus verschiedenen einheimischen A-ckerwildkräutern besteht. Nach ein bis zwei Jahren wird dann wieder ge-ackert und Korn oder sonstiges Saatgut ausgesät. Die Rotationsbrache bildet gemäss Herrn Jakob Hauenstein jun. durch das Pflügen eine Grün-düngung im Acker und verringert somit den Kunstdüngerbedarf. Die in sol-chen Feldern vermehrt vorkommenden Kleintiere wie Mäuse, Ratten, Eid-echsen, kleine Vögel, stellen die Nahrungsgrundlage der Kornweihen dar.  
Dass dieser seltene Greifvogel seit Jahren zum ersten Mal bei uns in Ottenbach gesichtet werden konnte, ist unter anderem dem Umstand zu verdanken, dass Landwirte vermehrt Ackerstreifen für ein oder mehrere Jahre nicht intensiv nutzen. Im Ackerstreifen beim Hächliseich wurde eine Rotationsbra-che eingesetzt, welche im Normalfall aus verschiedenen einheimischen Ackerwildkräutern besteht. Nach ein bis zwei Jahren wird dann wieder geackert und Korn oder sonstiges Saatgut ausgesät. Die Rotationsbrache bildet gemäss Herrn Jakob Hauenstein jun. durch das Pflügen eine Gründüngung im Acker und verringert somit den Kunstdüngerbedarf. Die in sol-chen Feldern vermehrt vorkommenden Kleintiere wie Mäuse, Ratten, Eidechsen, kleine Vögel, stellen die Nahrungsgrundlage der Kornweihen dar.  


Um diesen Greifvögeln wieder eine Existenz bieten zu können, ist es wichtig, dass weiterhin ökologische Ausgleichsflächen geschaffen werden und so auch verschiedene Biotope (d.h. Lebensräume) vernetzt werden können. Auch bewachsene Ackerstreifen und -säume können als Brachflächen ihren Beitrag leisten.
Um diesen Greifvögeln wieder eine Existenz bieten zu können, ist es wichtig, dass weiterhin ökologische Ausgleichsflächen geschaffen werden und so auch verschiedene Biotope (d.h. Lebensräume) vernetzt werden können. Auch bewachsene Ackerstreifen und -säume können als Brachflächen ihren Beitrag leisten.
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Wenn für solche ökologischen Ausgleichsflächen gewisse Bedingungen wie Saatgutart, Saattermin, Schnitttermin, berücksichtigt werden, stehen den Landwirten Beiträge vom Bund zu.
Wenn für solche ökologischen Ausgleichsflächen gewisse Bedingungen wie Saatgutart, Saattermin, Schnitttermin, berücksichtigt werden, stehen den Landwirten Beiträge vom Bund zu.


Es ist toll, dass in Ottenbach eine solche Seltenheit zu sehen war und hof-fentlich auch in Zukunft zu sehen sein wird!
Es ist toll, dass in Ottenbach eine solche Seltenheit zu sehen war und hoffentlich auch in Zukunft zu sehen sein wird!


KNL - Stefan Meuter
KNL - Stefan Meuter

Version vom 15. April 2008, 10:45 Uhr

Ottebächler Nr. 110 März 2002

Bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Januar konnte im extensiv genutzten Ackerstreifen, unterhalb der Wasserfassung Hächliseich (oberhalb Wasserreservoir Zwillikerstrasse), mehrmals ein Kornweihenweibchen gesichtet werden.

Die so genannten Steppenvögel sind Bodenbrüter, die in nicht zu hoch bewachsenen Feldern, zum Teil auch in Kornfeldern, ihre Eier ausbrüten. Der Raubvogel ist knapp 50 cm lang, schlank und besitzt lange Flügel und einen langen Schwanz. Das Männchen der Kornweihe ist aschgrau gefärbt und besitzt schwarze Flügelenden. Das Weibchen ist dunkelbraun und unten breit gelblich gestreift. Beide Geschlechter weisen einen auffallend weissen Schwanzansatz (Bürzel) auf. Auf der Jagd gleiten sie knapp über den Boden hinweg, in einem unruhigen und schaukelnden Flug. Anhand ihres Jagdverhaltens sind sie sehr gut von Bussarden und Milanen zu unterscheiden, denn diese fliegen in höheren Gefilden. Die Weihenarten zu unterscheiden ist vor allem bei den Weibchen sehr schwierig bis unmöglich. Doch in den letzten Jahren konnte keine andere Art als die Kornweihe in unserer Region gesehen werden. Im Kanton Zürich brüten schon längere Zeit keine solchen Grossvögel mehr.

Die Kornweihe zieht im Winter als Teilzieher in etwas wärmere Gebiete von Norden nach Süden. Die ältesten registrieten Vögel wurden 14 Jahre alt.

Dass dieser seltene Greifvogel seit Jahren zum ersten Mal bei uns in Ottenbach gesichtet werden konnte, ist unter anderem dem Umstand zu verdanken, dass Landwirte vermehrt Ackerstreifen für ein oder mehrere Jahre nicht intensiv nutzen. Im Ackerstreifen beim Hächliseich wurde eine Rotationsbra-che eingesetzt, welche im Normalfall aus verschiedenen einheimischen Ackerwildkräutern besteht. Nach ein bis zwei Jahren wird dann wieder geackert und Korn oder sonstiges Saatgut ausgesät. Die Rotationsbrache bildet gemäss Herrn Jakob Hauenstein jun. durch das Pflügen eine Gründüngung im Acker und verringert somit den Kunstdüngerbedarf. Die in sol-chen Feldern vermehrt vorkommenden Kleintiere wie Mäuse, Ratten, Eidechsen, kleine Vögel, stellen die Nahrungsgrundlage der Kornweihen dar.

Um diesen Greifvögeln wieder eine Existenz bieten zu können, ist es wichtig, dass weiterhin ökologische Ausgleichsflächen geschaffen werden und so auch verschiedene Biotope (d.h. Lebensräume) vernetzt werden können. Auch bewachsene Ackerstreifen und -säume können als Brachflächen ihren Beitrag leisten.

Wenn für solche ökologischen Ausgleichsflächen gewisse Bedingungen wie Saatgutart, Saattermin, Schnitttermin, berücksichtigt werden, stehen den Landwirten Beiträge vom Bund zu.

Es ist toll, dass in Ottenbach eine solche Seltenheit zu sehen war und hoffentlich auch in Zukunft zu sehen sein wird!

KNL - Stefan Meuter


2 S/W Fotos Rohrweihe, Hächliseich