Post Restaurant. Brand Restaurant Post 1963

Aus Ottenbach
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Restaurant Post Ottenbach

bis 1889 Restaurant Hegetschweiler

Baujahr: 1863 Bauherren: Gebrüder Jakob und Gustav Hegetschweiler

Die Gebrüder Hegetschweiler waren bis 1862 Besitzer des Gasthofes Engel auf der anderen Strassenseite. Über 200 Jahre wirteten die Vorfahren der Gebrüder im Engel, einem Gasthof mit Tavernenrecht. Den Engel verkauften sie 1862 und bauten das Restaurant Hegetschweiler/Post.

1877 bis 1900 waren sie auch Posthalter mit Lokal im eigenen Haus. Darum wurde aus dem Restaurant Hegetschweiler ab 1890 das Restaurant Post.

Im Scheunenteil wurde eine Metzgerei eingerichtet. Nach der Jahrhundertwende bis 1935 blieben die Räume noch als Notschlachtlokal bestehen.

Eine nicht genau bekannte Zeitdauer war die Post auch Wechselstation für die Postkutschenpferde.

1899 wurde der Postsaal eingeweiht. Von da an war der Saal der gesellschaftliche Mittelpunkt des Dorfes.

Am 22. Januar 1938 wurde als Anbau an den Postsaal eine Bühne eingeweiht.

Jeder Dorfverein spielte an seinem „Chränzli“ auch ein Drama, ein Lustspiel oder einen Schwank. Während der intensiven Theater- Probezeiten entwickelte sich manche heimliche oder offene Liebschaft. Auch Heiraten resultierten aus dem regen Theaterleben.

Postbrand

Am 14. Januar 1963, abends, wurden Scheune, Schweinestallungen, Tiefkühlanlage, Saal, Bühne und der Dachstock des Restaurants von einem Brand heimgesucht. Es war eine schwierige Lage für die Feuerwehr: Es herrschten seit Wochen Temperaturen bis 20 °C minus und mehr! Zürichsee und andere Seen waren total gefroren. Jahrhundertkälte! Teilweise waren die Hydranten eingefroren. Das Restaurantgebäude konnte immerhin gehalten werden und wurde renoviert. Die Brandruinen wurden abgerissen und es entstand der heute noch bestehende, grosse Parkplatz.

Wirtsleute zu dieser Zeit waren Lili („Didi“) und Ernst Raggenbass, 1956 bis 1966. Lili Raggenbass, geb.1916 gest. 1989, Ernst Raggenbass geb.1914, gest. 2000

Die Wirtsleute renovierten vor der Neueröffnung 1956 den im Hochparterre gelegenen Restaurantteil, samt Buffetanlage und Küche vollständig. Bis zum Brand war es sicher das schönste Restaurant im Dorf und der weiteren Umgebung.

Ernst Raggenbass war Kältemonteur und berufstätig. Er hatte fortschrittliche Ideen. Vollautomatische Waschmaschinen besassen zu dieser Zeit erst wenige Haushalte, darum richtete er im Parterre, neben dem Hintereingang des Restaurants, zwei öffentliche, vollautomatische Waschmaschinen ein. Auch Tiefkühler waren in den Haushalten erst wenige vorhanden. Darum baute er im Scheunenteil eine grosse, öffentliche Tiefgefrieranlage ein.

Der grosse Brand traf die beiden kinderlosen Wirtsleute schwer, ihr Lebenswerk war zerstört. Die Brandursache konnte nicht ermittelt werden. Der Brandherd war im hinteren Bereich der Bühne.

Lili und Ernst Raggenbass war durch diesen Schicksalsschlag das Wirten verleidet und sie verkauften die „Post“. Dafür kauften sie die Liegenschaft Muristrasse 25, ein altes Einfamilienhaus mit 2 Wohnungen. Dieses Haus wurde nun vollständig umgebaut und erweitert. Im Parterre entstand die Wohnung der Eigentümer mit einer grossen Wohnküche und 3 Autogaragen, im 1. Stock eine 3-Zimmerwohnung mit grossem Balkon und im Dachgeschoss eine 2-Zimmerwohnung, ebenfalls mit Balkon.

Quellen:

Paul Schneebeli, „Böni-Paul“ . *1928 † 2005 „Ottenbach – Weinschenken – Gasthöfe - Pinten – 1804 – 1999“. Eigenverlag

Peter Eichhorn,Ottenbach, "Erinnerungen"

Bernhard Schneider, „Ottenbach's Bevölkerung im Wandel der Zeit“. Gemeindekanzlei


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