Ottenbach CH / Ottenbach D

Aus Ottenbach
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D-73113 Ottenbach

http://ottenbach.de ist die Webseite der schwäbischen Gemeinde.

Auf der Gemeindekanzlei Ottenbach CH liegt das offizielle Buch über Ottenbach D auf:

Zwischen Rechberg und Stauffen

Ottenbach - das Tal der Höfe

327 Seiten, gebunden, mit vielen Farb- und Schwarzweiss- Fotos.2002 Konrad Verlag D-89264 Weissenhorn ISBN 3-87437-465-3

Geschichtliches über Ottenbach D

aus der Webseite der Gemeinde

Ottenbach wurde wie sieben weitere Gemeinden aus dem Landkreis Göppingen, die zur Diozöse Konstanz gehörten, erstmals 1275 im "liber decimationis" , eine Art Steuerregister erwähnt. Die Geschichtsforschung läßt die Annahme zu, dass Ottenbach anfangs eines der Stammgüter der Staufer war.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Gemeinde und vor allem auch einzelne Gehöfte unter den verschiedensten weltlichen und geistlichen Herrschaften verwaltet. Die Ortsherrschaft teilten sich die Familie der Rechberger, die den umfangreichsten Besitz hatte, das Kloster Lorch, die Stiftsverwaltung Oberhofen bei Göppingen, die Grafen Degenfeld sowie das Haus Württemberg. 1825 verfügte die Regierung des Königreichs von Württemberg, dass Ottenbach berechtigt sei, eine eigene Schultheißerei zu bilden. Ottenbach wurde selbständige Gemeinde.

Name der Gemeinde

Die Herkunft des Namens "Ottenbach" kann heute nicht klar bestimmt werden. Er könnte sich von "Aucht" , dies bedeutet "Nachtweide", ableiten.

Entwicklung der Bevölkerung

1825 verzeichnete Ottenbach 362 Bürger. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich ein Anstieg der Bevölkerungszahlen bemerkbar, was nicht zuletzt auf den Zuzug von Heimatvertriebenen zurückzuführen ist. 1945 650 Einwohnern 1950 982 Einwohner 1966 1'401 Einwohner 1980 2'090 Einwohner

Ottenbach D 31.12.2013 = 2'443 Einwohner - Ottenbach CH = 31.12.2014 2'542 Einwohner


Markungsgröße

Die Gesamtmarkung ist heute ca. 1200 ha groß. (Zum Vergleich: Ottenbach CH hat 498 ha)

Die offiziellen Gemeindeseiten:

> http://ottenbach.de

> http://ottenbach.ch


Die nachfolgende Chronik ist der Webseite des Musikvereins Ottenbach D entnommen. (www.mvottenbach.de)

Chronik der Partnerschaft Ottenbach Schweiz und Deutschland

CH - Wir waren in der Schweiz, D - Die Schweizer waren bei uns

Ort, Zeitraum, Grund

CH 11. – 12. 09. 1965 Erster Besuch der Musikkapelle Ottenbach (Deutschland) in der Schweiz

D 16. – 17. 07. 1966 Gegenbesuch der Schweizer Kapelle

D 06. – 08. 07. 1968 Besuch der Schweizer Kapelle mit ca. 60 Privatgästen zum 40 –jährigem Jubiläum der Musikkapelle In Ottenbach (D)

CH 25. – 27. 04. 1969 Uniformen – Einweihung und Bezirksmusiktag bei der Schweizer Kapelle

D 05. – 06. 06. 1971 Besuch der Schweizer Musiker zum Filstalmusikerring – Treffen / erstmals mit Jodelclub Affoltern

D Juli 1973 Besuch des Jodelclubs Affoltern und eine Abordnung des Musikvereins Schweiz zur Vereinsgründung In Deutschland

D 23. – 24. 08. 1975 700 – Jahr – Feier in Ottenbach (D) Besuch des Musikvereins Ottenbach (CH) und des Jodelclubs Affoltern

CH Juli 1976 Jugendkapelle Deutschland zu einer Ferienwoche in Ottenbach (CH)

CH 1. – 2. 07. 1978 Pontonierfahrverein Schweiz – Musikfest Musikverein und Gemeinderäte aus Deutschland zu Besuch (ohne BM)

CH 22. – 23. 05. 1981 100 Jahre Musikverein Ottenbach (CH)

D 15. – 17. 01. 1982 Gemeinderäte - Tagung

CH 02. 10. 1982 Feuerwehr zu Besuch in der Schweiz

D 08. – 09. 01. 1983 Schweizer Feuerwehr in Ottenbach (D)

CH 01. – 02. 09. 1984 Besuch der Hallen – Einweihungsfeierlichkeiten in Ottenbach (CH) durch Gemeinderäte (D)

CH 06. – 07. 10. 1984 Feuerwehr (D) zu Besuch in der Schweiz

CH 21. – 22. 09. 1985 Fest zur 20 – jährigen Freundschaft in der Schweiz (ca. 120 Personen)

D 13. – 14. 09. 1986 Herbstfest des Musikvereins Deutschland Schweizer Musikverein zu Besuch

D 01. – 03. 05. 1992 Freundschaftstreffen mit Konzert und Maibaumhock bei der Freiwilligen Feuerwehr

D 21. – 23. 06. 1996 Filstalmusikerringtreffen in Ottenbach (D) Besuch vom Musikverein (CH) (41 Personen)

CH 26. – 28. 05. 2000 Besuch in Ottenbach (CH) Kreismusiktag Amt und Limmatal "Happy Sound 2000"

D 20. – 22. 06.2003 Jubiläumsfest 75 Jahre Musikkapelle und 30 Jahre Musikverein in Ottenbach (D)


Die nachfolgende Chronik wurde von Alt-MVO Präsident Werner Leutert geschrieben und im Festführer 125 Jahre MVO und Neuinstrumentierung, 40 Jahre Freundschaft MVO D und MVO CH 5./6. Mai 2006 veröffentlicht. Die Aufstellung wird laufend ergänzt.

Ostern 1965

„Ottenbach – 11 km“ hiess es auf einem Wegweiser, den eine Reisegesellschaft von Einsiedeln kommend irgendwo im Züribiet entdeckte. Völlig überrascht kehrten die Gäste ins schwäbische Ottenbach zurück. Bald darauf kam ein Brief an unsere Gemeinderatskanzlei mit dem Wunsch, mit einem kulturellen Verein Kontakt aufzunehmen. Der damalige Gemeindeschreiber Louis Häusermann übergab den Brief an den Musikverein. Die Kontaktaufnahme mit einer schwäbischen Gemeinde stiess im MV auf grosses Interesse.

Die Vereinsmitglieder Emil Berli, Paul Schneebeli, Peter Eichhorn, Walter Kohler und Werner Leutert reisten nach Ottenbach D. Bei der ersten Besprechung mit den Herren Josef Dangelmaier, Josef Weber, Theodor Oechsle und Dirigent Alois Hofele stellten wir gegenseitig unsere Dörfer vor. Bald herrschte Einigkeit:Wir wollen uns gegenseitig besuchen. Vereinbart wurde, dass Ottenbach D Ottenbach CH im Herbst besucht.

11.9.1965

Die deutschen Ottenbacher kamen in die Schweiz. Ca. 80 Personen. Empfang bei der Fa. Zumstein. Ein herzliches Grüss Gott oder Grüezi. Einmarsch durch das Dorf mit dem Wappentier,dem Güggel, an der Spitze des Festzuges. Die Strassen waren dicht gesäumt von Zuschauern. Für sämtliche Gäste gab’s private Unterkunft. Die ersten Kontakte waren geknüpft. Ein Dorffest mit musikalischer Harmonie. Beim Abschiednehmen anderntags sagte man sich: Auf Wiedersehen nächstens bei uns in Ottenbach D.

Foto 11.September 1965

Festzug Richtung Dorfzentrum, höhe Affolternstrasse 29. Hier ein Teil der Begleitpersonen. Dem Chronisten ist nur der stattliche, ältere Herr im grauen Anzug, Oberlehrer Max Birk, (in der Bildmitte),bekannt.

Sollte einem Besucher, einer Besucherin dieser Seite, weitere Personen bekannt sein, bitte ich um Mitteilung (peter.eichhorn@gmx.ch)



16./17. Juli 1966

Gegenbesuch in Ottenbach D Am Dorfrand wurden wir herzlich empfangen. Der Einmarsch durch das Dorf war beeindruckend. An allen Fenstern wehte ein schweizerisches und ein deutsches Fähnlein. Gewaltige Dekoration. Am Sonntagmorgen Festgottesdienst. Zitat von Pfarrer Frankenreiter: „Ich erwarte, dass die Schweizer Gäste sich in unserem Dorf zu Hause fühlen.“ Eine grosse Gastfreundschaft durften wir erfahren. Pfarrers Wünsche kamen ausgiebig zum tragen. Bald hiess es Abschiednehmen. Schwieriges Unterfangen. Mehrmaliges Rufen des Präsidenten: „iii-stiege, iii-stiege“ war nötig.

6./7. Juli 1968

40 Jahre Jubiläum Musikkapelle Ottenbach D. 60 Reisende aus der Schweiz kamen mit.


1969

Uniformeneinweihung Ottenbach CH. Wieder Besuch der Musikkapelle Ottenbach D


1971

90 Jahre MV Ottenbach Abendunterhaltung. Konzert. Abschluss mit 2 Märschen von Jakob Hofstetter, die er selber dirigierte. Höhepunkt: die alten Ehrenmitglieder Rudolf Ritschard, Walter Schneebeli, Fritz Nyfeler und unser Dirigent Hermann Küng spielten unter der Führung von Ehrendirigent Jakob Hofstetter mit.

1974

Am 12. September starb unser beliebter Dirigent Hermann Küng. An dieser grossen Abschiedfeier in der Kirche Ottenbach war eine grosse Delegation aus Ottenbach D anwesend.

1975

Vereinsreise nach Ottenbach D 100 Jahrfeier der Gemeinde Ottenbach D. Ein wunderbarer Umzug. Mitwirkung durch den MV CH, leider bei Regenwetter.

1978

Pontonierfest an der Reuss Mitwirkung der deutschen Freunde. Sie spielten Unterhaltungsmusik und Gesangseinlagen. Ein gewaltiger Applaus war ihnen sicher.

1981

100 Jahre Musikverein Ottenbach. Dieses Jubiläum wurde von beiden Musikvereinen Ottenbach CH und Ottenbach D würdig gefeiert. Der MV Ottenbach CH ist der älteste Musikverein im Bezirk Affoltern.


Foto: An der Marschmusikparade nahm auch der Gastverein aus Ottenbach/Deutschland teil, tipp topp ausgerichtet!


1982

Gemeinderätetagung Ottenbach/Schweiz - Ottenbach/Deutschland vom 15.-17.1.1982 in Ottenbach/Deutschland

Die Gemeinderäte und Gemeinderätinnen der beiden Gemeinden mit dem deutschen Bürgermeister Frick und dem Schweizer Gemeindepräsidenten Willi Bonvin informierten sich gegenseitig über die Verschiedenheiten aber auch die Gemeinsamkeiten der beiden Gemeinden. Sie lernte sich auch bei geselligen Anlässen besser kennen und schätzen.

1982

10 Jahre Reusstalmusikanten.

November: Ehrung von Jakob Hofstetter, Ehrendirigent und Komponist des Marsches „ Gruss vom Isenberg“. Franz Huber, Präsident des MV Ottenbach D, überreichte ihm die Fördermedaille mit Ehrenurkunde vom deutschen Musikbund.

1983

Besuch in Ottenbach D.

1985

20 Jahre Freundschaft MVO und Ottenbach D im Gemeindesaal nach dem Motto: Musik kennt keine Grenzen.

1986

Besuch in Ottenbach D. Motto: Mit Pauken und Trompeten gab es seit jeher schöne Feste.

1987

Neuuniformierung. Delegation aus Ottenbach D war anwesend.


1992

1.-3. Mai. MVO- CH Freundschaftstreffen mit dem Musikverein Ottenbach D in Ottenbach

Maibaum-Hock, Fussballfreunschaftsspiel "Deutschland- Schweiz" am Samstagnachmittag

Gemeinschaftskonzert am Samstagabend Frühschoppenkonzert im Festzelt beim Musikerheim


Die Schweizer Frau/Manschaft

vlnr:

hinten: Manuela Leutert, Andre Schnellmann,Jürg Hasler, Andrea Eichhorn, Söli Mandiraci, Ruedi Müller

vorne: Thomas Weber, Edi Hächler, Esther Schönenberger, Ruth Müller, Kläusi Fanger

nicht auf dem Bild: Fotograf und Mitspieler Markus Eichhorn


23. 06. 1996

Filstalmusikerringtreffen in Ottenbach (D) Besuch vom Musikverein (CH) (41 Personen)


Foto Quartierverteilung nach Ankunft in Ottenbach D

links im gestreiften T-Shirt Sigi Zwicker, rechts auf dem Podest Toni Göttle, Vorsitzender des MV Ottenbach D



2000

Ottenbach CH 26. – 28. 05. 2000 Kreismusiktag Amt und Limmatal "Happy Sound 2000"

Fahnenweihe MV- Ottenbach CH. Die dritte Fahne seit der Gründung

Fahnenweihe des Frauenchor Ottenbach CH

Der Musikverein Ottenbach e.V.D kommt für drei Tage zu Besuch


2003

Reise nach Ottenbach D.


2006 5./6. Mai

Jubiläum 125 Jahre MVO CH 40 Jahre Freundschaft mit Ottenbach D Neuinstrumentierung MVO CH

Der MV Ottenbach D besucht uns mit 60 Personen Freitagabend die obgenannten Festivitäten im Gemeindesaal

Samstagabend Konzert beider Vereine

Sonntagmorgen Brunch im Gemeindesaal. Die Reusstaler spielen zum Abschied.


2008 17./18. Mai

Das Jugendblasorchester Ottenbach zu Gast in Ottenbach CH

Ca. 60 Jugendliche im Alter zwischen 11 bis 23 Jahren und 10 Betreuer

Gemeindesaal Ottenbach

Samstag, 17. Mai 2008 ab 18.30 Uhr Nachtessen

20.00 Uhr Frühlingskonzert

1. Teil: Jugendblasorchester Ottenbach- D Leitung: Tobias Wegele

2. Teil: Musikverein Ottenbach-CH Leitung: Heather Johnson

Sonntag, 18. Mai 2008 ab 10.00 Uhr im Gemeindesaal

Musikerbrunch

Unterhaltung mit den Brass-Hoppers aus Dottikon und den

Wendelinshörnern


OTTENBACH Deutschland

26./27. Juni 2015

Kinderfest und Partnerschaft: In Ottenbach wird gefeiert

Kinderfest und viel Musik: Am Wochenende feiert der Musikverein Ottenbach mit seiner Partnergemeinde. Auch sonst ist viel Programm geboten.

Foto: Zum 50.Jährigen Jubiläum nahm eine ambitionierte Velotruppe den Weg von Ottenbach CH nach Ottenbach D unter die Räder.

Von links nach rechts: Erich Jäckle, Felix Hofstetter, Christine Häusermann, Toni Göttle (D), Ruedi Fanger, Noldi Ackermann, Heinz Bachmann

Langjährige Freundschaft: Musiker aus der Schweiz radeln nach Ottenbach fürs Festwochenende. Eine kleine Gruppe Radfahrer aus Ottenbach hatte im Jahr 1965 kurz hinter Zürich die Schweizer Gemeinde Ottenbach entdeckt. Das veränderte das Leben beider Gemeinden. Denn es entstand im selben Jahr eine Freundschaft der beiden Musikvereine, die nun seit 50 Jahren besteht. Johannes Weber, Ehrenmitglied im schwäbischen Ottenbacher Musikverein und Mann der ersten Stunde, erinnert sich: "Beim ersten Besuch in der Schweiz im September 1965 waren alle Gäste aus Deutschland noch in schwarze Anzüge gekleidet, die Schweizer Musiker hatten bereits eine Uniform." Schon ein Jahr später weilten die Eidgenossen im schwäbischen Ottenbach.

Von da ab ging es rege hin und her. Zehn Präsidenten des Musikvereins Ottenbach (CH) und fünf Vorsitzende des Musikvereins Ottenbach (D) waren und sind sich einig, dass diese Freundschaft einmalig sei, so auch Stephan Hähnle, seit 2009 Vorsitzender des Musikvereins Ottenbach "im Tal der Liebe". Anton Göttle (langjähriger Vorsitzender im hiesigen Musikverein) sowie Erich Jäckle (hiesiger Musiker) machen sich mit dem Rad auf den Weg zum großen Festakt am Freitagabend in der Gemeindehalle im Buchs in Ottenbach. Auch Bürgermeister Oliver Franz tritt eine Tagesetappe mit in die Pedale.

Erstmals wird am Freitag der Marsch "Wir in Ottenbach" gemeinsam von Musikern aus beiden Ottenbacher Gemeinden dem Publikum präsentiert. Im Anschluss an den offiziellen Teil wird Alexander Pfluger mit seiner Band "Die Schwindligen 15" im Festzelt rocken.

Am kommenden Samstag folgt dann der Umzug durch den Ort, der um 10.30 Uhr in der Stuifenstraße startet. Im Festzelt werden Kindergarten- und Grundschulkinder Vorführungen präsentieren. Der Auftakt für das Kinderfest ist ein ökumenischer Gottesdienst in der Grundschule, der am Donnerstag um 18 Uhr im Pausenhof der Grundschule abgehalten wird.

Im Anschluss an die Vorführungen können sich die Kinder auf dem Spieleparcours auf dem Festgelände austoben. Für den Festumzug werden entlang der Umzugstrecke Halteverbote und Fahrbeschränkungen bestehen. Die Gemeindeverwaltung bittet darum, diese zu beachten.

Ulrike Luthmer-Lechner 25.06.2015 Göppinger Kreisnachrichten


29.Juni 2015

Schellerbirne soll Wurzeln schlagen

"Wir in Ottenbach": Ein Marsch wird zur schwungvollen Titelmelodie der Gemeinden Ottenbach in Deutschland und Ottenbach aus der Schweiz, die am Wochenende ihre 50-jährige Freundschaft feierten.

Ein halbes Jahrhundert pflegen die gleichnamigen Gemeinden im Kreis Göppingen und im Kanton Zürich ihre Freundschaft, die einst durch eine Gruppe schwäbischer Radler ganz zufällig Fahrt aufnahm. Ein Festakt in der Ottenbacher Gemeindehalle mit den Schweizer Besuchern nebst 20 angereisten Musikern sowie einheimischen Gästen setzte den Startschuss in die dreitägige Sause. Schwungvoll unterhielt der Musikverein Ottenbach unter musikalischer Leitung von Tobias Wegele, bevor Stephan Hähnle, Vorsitzender des hiesigen Musikvereins Ottenbach erinnerte: "Es gab unvergessliche Momente über Grenzen hinweg." Sein Dank galt den Eidgenossen für ihre offenen Herzen "und den Mut, dass wir vor 50 Jahren Freunde werden konnten".

Über den harmonischen Gleichklang in Dur und Moll reimte Silvia Hanselmann, Präsidentin des Musikkapelle aus dem schweizerischen Ottenbach. In launige Worte fasste die Bürgermeisterin von Ottenbach in der Schweiz, Gabi Fanger, ihre Vergleiche zwischen den beiden Orten. Zum Jubiläum überbrachte sie neben originellen Gastgeschenken eine "Ottenbacher Schellerbirne" mit dem Wunsch, sie möge Wurzeln schlagen.

"Euch muss man einfach mögen" freute sich Bürgermeister Oliver Franz. "Die beiden Musikvereine waren maßgeblich an der Festigung der Freundschaft beteiligt." In Erinnerung an die Anfänge hatte sich zum Wochenbeginn ein wackeres Radteam zu einer Jubiläumsfahrt im 300 Kilometer entfernten Ottenbach in den Sattel geschwungen und traf zum Festakt ein.

Die Schweizer Instrumentalisten unter Leitung von Ivo Raimann, heizten dem Publikum ein. Dann der Höhepunkt: die Premiere des eigens für das Jubiläum komponierten Marsches "Wir in Ottenbach". Musik und Arrangement stammen von Alexander Pfluger, den Text steuerte Franz Blochum bei. Gemeinsam ließen die Musikanten aus beiden Gemeinden den Marsch mit viel Lebensfreude erklingen und ernteten tosenden Applaus.

Im Festzelt ließ Pfluger anschließend mit seinen "Schwindligen 15" nicht nur Sterne der Blasmusik glänzen. Die auf 22 Musiker gewachsene Formation sprühte vor Power und zündete mit Partyhits ein musikalisches Feuerwerk.

Ulrike Luthmer-Lechner Göppinger Kreismachrichten



Sina Fuchs übernimmt Taktstock

Sina Fuchs ist die neue Dirigentin beim Musikverein Ottenbach D. Sie tritt die Nachfolge an von Tobias Wegele, der zwölf Jahre lang am Pult stand.

Die 24jährige Lehramtsanwärterin an der Salacher Staufeneckschule hat Musik, Deutsch und katholische Theologie studiert und gilt als Musikerin mit Herz und Leidenschaft. Ihre Ausbildung an der Es-Klarinette begann sie 1998 in ihrem Heimatverein, dem Musikverein Ottenbach. 2007 hat sie am Musikmentorenlehrgang teilgenommen und anschließend die Leitung des Spielkreises bis 2012 übernommen. Seit 2010 ist die gebürtige Ottenbacherin Vizedirigentin im Blasorchester und seit 2012 musikalisch verantwortlich für das Jugendblasorchester. Erfahrungen sammeln und eine ständige Weiterentwicklung liegen ihr am Herzen. So übernahm sie von 2012 bis Mitte diesen Jahres den Taktstock im Musikverein Zell u. A.. Um sich ein qualifiziertes Fundament als Dirigentin zu sichern, besuchte sie mehrere Lehrgänge und wird ihre Fähigkeiten im Einzelunterricht bei Professor Peter Vierneisel an der Deutschen Dirgentenakademie weiter verfeinern und ausbauen. Im Fokus ihrer Arbeit als musikalische Leiterin des in der Mittel-/Oberstufe angesiedelten Blasorchesters steht für sie die Musikalität mit den eigenen Musikern. Sina Fuchs hat sich zum Ziel gesetzt: "Das Orchester positiv zu fordern und den Spaß am Musizieren zu vermitteln". Auch für das Jugendblasorchester wird Sina Fuchs weiterhin mit Begeisterung den Taktstock schwingen. Mit klaren Vorstellungen und frischem Schwung startet die neue Chefin am Dirigentenpult auch hierbei, denn gemeinsam mit den Nachwuchs-Instrumentalisten hat sie sich viel vorgenommen: "Den Zusammenhalt stärken und den Spielkreis nicht mehr vom Jugendblasorchester trennen".

16.07.2015 Text und Foto : Ulrike Luthmer-Lechner


Folgender Artikel ist in Bearbeitung

Velotour Ottenbach CH – Ottenbach D

Reisebericht – nachfahren erlaubt

Montag, 22.Juni 2015 bis Freitag, 26.Juni 2015

Autorin: Christine Häusermann Ottenbach CH

Montag, 22. Juni 2015

Treffpunkt um 9 Uhr beim Gedenkstein auf dem Dorfplatz in Ottenbach CH mit Fotoshooting. Offiziell verabschieden uns Gemeindepräsidentin Noser und Gemeinderätin Ackermann auf die Reise – so ein Glück fahren die Partner mit, sonst hätten wir noch ohne Fans aus dem Dorf pedalen müssen. http://.ottenbach.ch

Otto Funk ehrt unsere Unternehmung, indem er uns mit seinem Ford T ‚Tin Lizzy‘ das Geleit gibt. Im Hobacher lässt er uns ziehen. Richtung Bremgarten, Baden (Kaffeehalt), Ehrendingen, erstes Glücksgefühl im Sattel trotz heftiger Steigung, Veloferien sind einfach herrlich, genau das richtige Tempo, um sich die Welt anzuschauen, Siglistorf, das Glücksgefühl verabschiedet sich rapide wieder, Christine steigt oder fällt eher vom Velo, verflucht ihre Fett- und sehnt sich nach Muskelmasse. Kaiserstuhl – statt der „Lüürechübel“*, die Erlösung. 13h15 Uhr Mittagessen Restaurant Saloniki (Rheinblick), Hohentengen/D. Ouzo als Willkommensgruss – trotz Zweifel, Schnaps auf nüchternen Magen nach dieser Anstrengung, tut er gut, Erich sagte ja gleich: „Ist doch gesund.“ http://saloniki-hohentengen.de/

Zwei Stunden später fahren wir weiter via Ellikon am Rhein, schwere Abfahrt zum Rhein hinunter, nur Toni weiss, ob wir ankommen, vielleicht nicht mal er. Überfahrt mit der Fähre. Die Fährfrau beklagt die schlechte Saison – zu viel Regen im Frühjahr, zu viele Mücken jetzt im Frühsommer. Und leider liegt Dachsen noch hinter einem Hügel und der will auch erst erklommen werden. 17h45 Uhr Ankunft auf Schloss Laufen, JHA Dachsen. Zimmerbezug, 14er-Schlag für uns sieben, Dusche/WC einen Stock tiefer. Ein Hoch auf das Lagerleben. Toni fährt mit dem Zug zurück nach Ottenbach und holt sein Auto, indem sich unser Gepäck befindet. Um 21h00 ist er wieder bei uns, wir haben ihm sein Essen warmgestellt. Heinz wird schwer enttäuscht: Seine Vorfreude auf ein Tom Kha Gai (Thailändische Hühnersuppe), entpuppt sich als fades Pouletgeschnetzeltes mit Basmatireis Der Schulklasse, die ebenfalls zu Gast ist, darf man wohl nur Kindergartenküche anbieten. Nachtruhe. Heinz‘ Gesundheitstipp zur Stirn-Akupunktur, zwei Aspirin und die heilenden Wasser des Rheinfalls (Kraftort?) kurieren Christines Kopfschmerzen über Nacht.

  • «Züri isch ä grossi Stadt, Winterthur en Öpfelchratt, Kaiserstuhl dä Lüürechübel, Eglisau dä Teckel drüber.»

(Ein Kinderreim, gelernt in vergangenen Tagen.)

Dienstag, 23. Juni 2015

08.45 Uhr Morgenessen nach der Schulklasse, damit wir nicht schon in der Früh taub sind. 10h00 Uhr Abfahrt des Veloteams über Schaffhausen, Thayngen, Tengen (saftige Steigungen), nach Geisingen. Mittagshalt Geisingen im Biergarten der Kletterarena, www.arena-geisingen.de (war gut, sagte Toni). Christine wundert sich, ob hier jedes Dorf gleich seine eigene Sportarena hat, mit EU-Geldern vielleicht? Toni stellt richtig, dass es sich hier um eine private Trägerschaft handelt, die diese Inline-Skating-Bahn gebaut hat. Weiter nach Tuttlingen, zur Donauversinkung (die schreiben tatsächlich Versinkung!) An der Donauversinkung in Immendingen trifft das Veloteam zufällig auf das Autoteam, das seinen Mittagshalt hier im Biergarten „Ninas Art-Deli“ mit hausgemachter, schmackhafter Küche gemacht hat. Der Hamburger mit knackigem Krautsalat gehört jetzt zu Christines Standardrepertoire. Wenn schon keine Donauversinkung, es hat zu viel Wasser, man sieht nur eine leichte Rückwärts-Strömung und aus den Erdspalten strömt kühle, geheimnisvolle Luft aus dem Untergrund, dann wenigstens gute Verpflegung. Das einzige Naturphänomen ist „immer dieser scheiss Wind“, wie Nina sich ausdrückt, der durch den Biergarten pfeift und das Essen im Freien etwas ungemütlich macht.

Bereits sind wir online: Toni zeigt uns das Mitteilungsblatt von Ottenbach D auf seinem Handy, mit unserem Abfahrtsbild vom Tag zuvor in Ottenbach CH. Wir sind also angekündigt, mit Pauken und Trompeten. 16.00 Uhr. Das Autoteam trifft in Fridingen ein, der Löwen ist noch geschlossen (sie trinken im nahen Gasthof Sonne einen Tee mit Schnaps (Krautburger) und reservieren für die Gruppe das Nachtessen. Auf dem Heimweg kommen sie am uralten Gasthof ‚Scharf Eck‘ vorbei. Mit den inzwischen auch eingetrudelten Velofahrern geht’s zurück ins Scharf Eck. Eine grosse, urige „Knelle“, voller Leute, die alle Bier trinken, fröhlich sind und laut ‚schwäbele‘.

19.00 Uhr. Nachtessen im Gasthof Sonne – sehr gutes Essen: Zwiebelrostbraten (das schwäbische Understatement für ein Entrecôte) mit gerösteten Zwiebeln für Toni, Heinz, Erich und Ruedi mit Unmengen von Spätzle natürlich. Zum Glück sind da die richtigen im Doppelzimmer zusammen. Noldi bekommt gleich eine ganze Pfanne mit Schweinelendchen, Gemüse und Spätzle. Tatsächlich hat er am nächsten Tag dann auch viel Schwein. Für Christine ein Kalbsgulasch mit Serviettenknödel – sehr gut, für Felix eine Forelle mit Kartöffele. Danach entpuppt sich Rudi als Schlehenschnapser. Die Qualität ist gut. Christine gefällt der Tannenschössling-Schnaps. Auch die anderen probieren sich wacker durch das reichhaltige Sortiment. Auf dem Heimweg hat das „scharf Eck“ (leider?) schon zu.

http://www.loewen-fridingen.de – sehr gute und günstige Übernachtung (wahrscheinlich auch gute Küche) http://www.sonne-fridingen.de/ - sehr gutes Essen, leider nur wenig Auswahl an trockenen Rotweinen aus Baden-Würtemberg, wir weichen auf einen Wein vom Kaiserstuhl aus. Scharf Eck, Am oberen Tor 3, 78567 Fridingen an der Donau – Lokalkolorit pur.

Mittwoch, 24. Juni 2015

09.30 Uhr. Toni fährt das Auto nach Sigmaringen und wird uns dann entgegenfahren. Wo wird er wohl wieder auf uns Treffen? Schade, vergessen wir zu wetten. Wir fahren heute die landschaftlich schönste Strecke der Donau entlang, im Naturpark Obere Donau. Die Donau, mal eher Bach mal Flüsschen und schliesslich Fluss, windet sich durch hohe Kalkfelsen (Donaudurchbruch durch die Schwäbische Alb), mit Burgen hüben und drüben und an hübschen Ortschaften vorbei. An zahlreichen, schönen Gaststätten fahren unsere toptrainierten Radler einfach vorbei, ist schon schwierig mit solchen Kulturbanausen...

Von Fridingen geht’s nach Beuron. In Beuron besichtigen wir die grosse Klosterkirche und den Klostershop. Christine geht an keinem Museumsshop vorbei. Der Beuroner Kräutertee ist übrigens sehr erfrischend. Rudi dagegen habens die Metzgereien angetan, so dass wir später um 11 Uhr eine Jause auf einem schönen Rastplatz nehmen mit Wurst und Brot. Kurz hinter Beuron holt uns Toni schon wieder ein. Wie der rasende Roland fährt er an uns vorbei, bis er uns doch noch erkennt bei diesem Tempo. Ist halt schon unser Halb(-Göttle) auf dem Rad!

Wir kommen an Hausen im Tal und Inzigkofen vorbei, wo uns eine rasante Abfahrt hinunter nach Sigmaringen bringt. Ein Bilderbuch-Städtchen. Von weitem grüsst uns das stattliche Hohenzollern-Schloss. Eine kurze Stadterkundigung bringt uns den Kern und das Schloss näher. Wir haben Hunger. Und landen wieder bei einem Griechen mit Biergarten. Noldi vergisst diese Adresse nicht mehr: httP:www.gasthof-donau-sigmaringen.de/html/biergarten.html

15.00 Uhr. Christine übernimmt das Auto. Der Rest fährt weiter mit dem Rad über Bingen, Billafingen, schon wieder ein Friedingen, noch etwas friedlicher wie es scheint, weiter nach Riedlingen, auch ein hübsches Städtchen und schliesslich weiter nach Zwiefalten Dorf.

Wieder eine Topunterkunft für 25 Euro pro Person inkl. Dusche/WC. Da kann die JH Dachsen/CH nicht mithalten. Die Brauerei Blank braut Bier, brennt Schnaps und kocht gute schwäbische Kost, hat einen Biergarten über dem Bach mit Forellengehege im Bach, Gästezimmer, ein weiteres Gästehaus und sie hat eine eigene Tropfsteinhöhle 10 m unter der Strasse. Genauso wollten wir doch logieren. www.brauerei-blank.de   17.00 Uhr. Im Biergarten dann, wo Christine auf die Radfahrer wartet, die böse Überraschung. Felix schreibt, dass Noldi sein Täschchen samt Kamera beim Griechen in Sigmarigen liegen gelassen hat. „Kannst du mal….?“ Sie ruft beim Griechen an, ja, die Tasche wurde gefunden, sie macht ab, dass sie sie holen kommt, erkundigt sich bei Frau Blank, ob es eine schnellere Strasse gibt, nein, gibt es nicht, „oh, das ist aber weit“, meint die Wirtin, nochmals 1,5 Stunden Autofahren, dazu hat Christine keine Lust mehr. Sie wird sie morgen holen, wenn Noldi es für diese Nacht entbehren kann und schaut sich dann noch Schloss Sigmaringen von innen an. Alles hat sein Gutes. 17.15 Uhr. Dynamisch fährt der Tross mit Toni im Maillot jaune ein. Nein, natürlich fahren die Matadoren unserer Velotruppe, Heinz und Toni, die Ottenbachs Bärenteam angehören und den Alb Extrem-Parcours schon einige Male absolviert haben, immer mit Alb Extrem-Tricots, wahrscheinlich um uns gewöhnliche ‚Stramplis‘ zu demoralisieren. Auch Oli Franz, Ottenbachs Bürgermeister, der morgen die Strecke mit uns mitfährt und von Ulm mit dem Rad hergefahren ist, fährt etwa zur gleichen Zeit vor. Jetzt geht’s rund, es wird gebechert, schliesslich muss man sich durch Blanks verschiedene Sorten probieren und die Speicher, die sich über die grünen schwäbischen Hügel geleert haben, wieder füllen. Wir staunen, was in unsere grossen deutschen Freunde reingeht. Wo bunkern die das bloss und stecken es weg als wäre es Wasser. Das richtige Mass ist einfach ‚die nächste Mass‘ Bier.

Das Essen ist gut und reichlich, gespült wird mit Blank-Bräu. Der Zwiebelrostbraten macht auch heute wieder das Rennen und die Maultaschensuppe und die Forelle aus dem Bach ist auch lecker. Gemüse gibt’s auf deutschen Gasthof-Speisekarten nicht, aber das vermisst keiner, das kann man zu Hause essen, es sei denn Spargel zur Saison oder Kraut.

21 Uhr.Die Führung zur vollen Stunde in die Tropfsteinhöhle will die ganze Beiz mitmachen. Es wird eng und die Luft dünn wegen der Kohlensäure. Offenbar soll Kohlensäure in kleinen Mengen gesund sein, gegen Husten zum Beispiel, sagt der junge Blank, aber Christine wird es mulmig und eng in der schwarzen Höhle – auch wegen der vielen stattlichen Leute und sie ist froh, als sie wieder oben sind. Jetzt brauchts noch ein – richtig – ein Schlehenschnaps und die anderen Sorten locken auch.

Felix hat bereits vorgesorgt und den Schnaps-Vorlauf gegen seine Kniebeschwerden gekauft und eingerieben. Dazu noch die Pferdesalbe, auf die Heinz schwört und ein klebriges Gel zum Schlürfen, von Rudi ein Rugeli Dauerwurst, eine Portion von Erichs Gelassenheit, von Noldi die Salbe gegen Schmerzen oder einen Riegel und von Toni eine Tube zum Aussaugen („aber nei, mit Doping hat das nix z’tue“), da kann nichts mehr schiefgehen, denn im Windschatten lassen uns die Cracks auch fahren, wenn man denn die Geschwindigkeit halten kann. In einer solchen Gruppe erfahrener und umsichtiger „Lenkstangen-Geuferi“ ist man aufgehoben wie bei Muttern.

Donnerstag, 25. Juni 2015

08.00 Uhr. Frühstück, der alte, gebrechliche Herr Blank bedient uns und kann nicht verstehen, dass wir nicht mehr essen. Fein säuberlich schreibt er die Rechnung für jedes Zimmer und kassiert die 25 Euro pro Person und hakt unsere Schuld ab.

09.30 Uhr. Das Veloteam fährt die hügelige Etappe über die Schwäbische Alb von Zwiefalten Dorf über Hayingen nach Münsingen über Feldstetten nach Westerheim. Abends werden sie etwa 750 m Steigung in den Beinen haben. Das Autoteam, Felix steigt bei Christine ein und gönnt seinem Knie einen Ruhetag, fährt zurück nach Sigmaringen. Der Grieche in Sigmaringen händigt die aufgehobene Tasche aus und erhält dafür einen Zehner zugesteckt. Die Führung im Schloss Sigmaringen ist interessant, besonders die Jagdzimmer und die Waffenkammer. Gelernt haben wir, dass die Vichy-Regierung ihre letzten Tage im Schloss verbracht hat. Nachdem die Alliierten ihre Offensive begonnen hatten, flüchtete sie nach Deutschland. Sigmaringen hatte keine Industrie, wurde demnach nicht bombardiert, die Deutschfreundlichen waren hier einigermassen sicher.

Beim Zündapp-Museum schauen wir durch die Fenster, es öffnet erst am Nachmittag. Wir können viele ‚Töfflis‘ ausmachen. Noldi muss da halt mal separat hin, auf der Velotour blieb keine Zeit dazu.

13.00 Uhr. Wir essen einen Salat in der Gartenwirtschaft der Traube in Sigmaringen mit Blick auf das Schloss und brechen dann Richtung Westerheim auf. Auf dem Weg liegt Schloss Lichtenstein, ein schöneres Türmlischloss als Ludwigs Neuschwanstein. Wir sind beeindruckt von der Lage und dem Bau. Hier wurde Dornröschen mit Hannelore Elsner als böser Fee neu verfilmt und Wilhelm Hauff hat seine Novelle Lichtenstein hier geschrieben, worauf erst im Nachhinein dann das Schloss nach seinen Vorstellungen gebaut wurde. Ausserdem haben wir schönes Wetter, und trinken anschliessend im Biergarten noch ein Pils und schwätzen mit einem Schwaben schwäbisch. Manchmal ist es einfacher einen Engländer zu verstehen als einen Schwaben.


Als wir in Westerheim eintreffen, hockt unser Velotross schon im Garten, labt sich an einem Bier und unterhält sich mit der Gastgeberin und ihrem Mann, die auch Sikiliftbesitzer sind und auch „sonst keine armen Leut“ wie Erich meint. Auch hier, für diese Preise kriegt man in der Schweiz nur Etagendusche. Westerheim liegt auf 820m ü.M. und ist vor allem ein Wintersportort für Skifahren und Langlaufen. Deshalb gings für unsere Radler heute nochmals kräftig bergan, sie mussten die letzten Ausläufer der Schwäbischen Alb erobern. http://hotel-garni-westerheim.de/

19.00 Uhr. „So muss er sein“, sagt Erich. „Das Öl muss in den Schöpflöffel, der im Kartoffelsalat liegt, hineinlaufen, dann ist er richtig.“ Der Kartoffelsalat muss „schmätzen“. Der beste Kartoffelsalat, den wir auf der Tour hatten. Erich wird seine Inge mal hierher ausführen, damit sie ihn auch probieren kann. Da braucht es nicht viele Zutaten: Essig, Sonnenblumenöl, die Kartoffeln ins Rindbouillon getränkt, Salz und Pfeffer – und war da noch Schmand dabei, Erich? Wo gibt’s den? Im Gasthof Rössle in Westerheim. http://roessle-westerheim.de/

Freitag, 26. Juni 2015

8.00 Uhr. Frühstück in Westerheim. Hotelier Bek lässt es sich nicht nehmen, mit uns noch etwas zu plaudern. Die Frühstückeier sind hier nicht Euro-Norm, sie sind tatsächlich noch weich. Die Leute haben Vertrauen in ihre Produkte, wie es scheint und das gefällt.

9.30 Uhr. Abfahrt für Velo und Auto. Christine fährt den Wagen heute bis Bad Ditzenbach, dort steigt auch sie aufs Velo, weil der Wagen abgeholt wird von Tonis Tochter Silvie und Schwiegersohn Peter. Die Radfahrer strampeln durch eine herrlich idyllische Gegend hinunter nach Wiesensteig, ein sehr hübscher Ort mit einem intakten Kern, und weiter nach Bad Ditzenbach zu „Done’s“ magischem Ort, wo er sich jeweils mit allerlei Salben, Cremes, Tinkturen, Essenzen und sonstigen Wundermitteln eindeckt. Jetzt wissen wir, warum er so „zwäg“ ist. Für uns war er bereits vor Ort und hat instruiert, dass jeder von uns ein Täschchen mit Mustern kriegt, damit wir uns selber von der Qualität überzeugen können. Und sogar die Männer können diesem Laden nicht widerstehen und decken sich mit lauter gesunden Mittelchen ein. Rudis wunder Hintern ist leider schon wieder verheilt, da braucht er keine Calendulasalbe mehr und auch keinen Tigerbalsam, schon alles wieder babyzart mit Pferdesalbe. https://www.kraeuterhaus.de/

Nach der Stärkung im angegliederten Café, wo wir auf Silvie, Peter und Rita stossen, die das Auto holen, stärken wir uns für die letzte Etappe, die wir wieder wie zu Beginn zu siebt in Angriff nehmen. Rita begleicht unsere Rechnung im Café, so dass wir los können. Vielen Dank Rita. Jetzt geht’s eigentlich nur noch hinunter, aber unser Motto „Höhe behalten“ ist dem Toni zu langweilig, er findet auch in den Dörfern noch ein paar heftige Steigungen, natürlich will er uns nur die Industriebrachen von WMF in Geislingen zeigen.

‚Rudi gets the Jungschar-Feeling‘ und holzt den „oh du schöner deutscher Wald“ ab, um zu einer Fahnenstange zu kommen, an der er unseren stolzen „Güggel“ befestigt. Alle werden wieder Jungs und helfen mit. Ab jetzt fahren wir als Fähnlein der sieben Aufrechten.

14.00 Uhr. Im wunderschönen Biergarten in Geislingen verköstigen wir uns. Der Schweizer Wurstsalat wird wohl nicht so schnell vergessen. Ein Riesenfuder für sechs Euro zwanzig. Bei uns wären es zwei Portionen zu je 15.00 Franken. Die übertreiben manchmal schon, die Schwaben, da heisst es doch immer, sie seien geizig, stimmt nicht. http://www.geislinger-biergarten.de/

Wir haben noch Zeit bis der Bus mit den Schweizern in Ottenbach einfährt. Ein kleiner Abstecher nach Salach liegt drin, auch wenn bereits Ottenbachs Hausberge, der Hohenstaufen, der Stuifen und der Rechberg von weitem grüssen. Wir probieren noch das eine und das andere Destillat und genehmigen uns einen Likör, obwohl wir keine Sorgen mehr haben, schauen uns noch die Brennerei an, die uns Kaisers Neffe zeigt und hocken dann wieder auf. http://www.kaiser-salach.de/

Letzter Halt vor der Endstation ist die Hochburg des D-Ottenbacher Bärenteams im Bürgerstüble in Krümmwälde (so ein hübscher Ortsname!), ein Dorf vor Ottenbach. Hier steht Rudi erneut im Gebüsch und holzt einen Fahnenmast ab, damit auch Toni mit dem deutschen Wappentier, ein springendes Hirschlein, neben unserem Güggel einfahren kann. Schon komisch, wie plötzlich man hinter einer Fahne her fährt ...

Wir warten schliesslich vor Tonis Haus in Ottenbach/D auf den Bus und als er endlich einfährt, preschen wir los. Leider ist der Rathausplatz nur mit einem letzten Effort zu erreichen („Höhe behalten, Toni!“) und bevor wir den phänomenalen Empfang der deutschen Freunde vor dem Rathaus bei schönstem Wetter geniessen können, müssen wir mal kurz durchatmen. Wir haben es geschafft. Das stand zwar nie im Zweifel, aber trotzdem, schön hat alles gut geklappt und es war doch gut, dass wir die Idee, die wir vor einem halben Jahr hatten, umgesetzt haben.

Schön war es auch zu diesem völkerverbindendendem Team zu gehören. Allen voran unser Tourguide Toni, der im Sattel zum Mittdreissiger mutiert, unser Kameramann Heinz, dessen elegante Waden sich mir eingeprägt haben, weil ich viel Windschatten fahren durfte, Erich, der Gelassene, der mit seinen Bärenkräften trumpfte, Noldi, der Heimlifeisse, der einfach wie geschmiert fuhr, der begeisterungsfähige Rudi, der als jüngster die sportlichen Vorgaben natürlich mit links erfüllte, Felix, mit seiner besonders ökonomischen Fahrweise und Christine, die nun auch das BMW-Fahren mit Veloständer beherrscht. Und vergessen wir unseren Gastfahrer Oli Franz nicht, der uns schliesslich noch das Alb Extrem-Tricot 2015 als Trophäe überreichte. Das tragen wir jetzt immer und sind gleich viel schneller unterwegs. Herzlichen Dank. http://www.ottenbach.de

Bei der vorliegenden Reisebeschreibung könnte man vielleicht den Eindruck erhalten, dass es sich um eine „Fress- und Sauftour“ statt einer Velotour gehandelt hat. Dieser Eindruck ist falsch. Immerhin sind wir rund 400 km gestrampelt und haben ca. 3000 Höhenmeter erklommen (die meisten wenigstens), da braucht es schon ein paar Kalorien zum Kompensieren. Zwar dachten alle im Vorfeld, sie könnten ein paar Kilo abnehmen aber wie Rudi stets sagte: „Beim Velofahren könnte ich immer essen“.

13. Juli 2015/Christine Häusermann, Ottenbach CH


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