Isenberg

Aus Ottenbach
Version vom 11. Dezember 2016, 00:47 Uhr von Peter.eichhorn (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Isenberg, Gemeinde Ottenbach CH

Geografische Lage und Erschliessung

Der Isenbergwald zieht sich von Südosten nach Nordwesten vom Bickwilerhoger zur Witenlach. Der Wald ist ca. 100 Hektaren gross, durchschnittlich 500 m breit und knapp 2 km lang. Er liegt zum grössten Teil auf Ottenbachergebiet, im Süden und Südosten in Obfelden und im Osten in Affoltern. Er liegt mit einer Höhe über Meer von knapp 460 bis 533 m in der submontanen Stufe. Der Untergrund besteht aus Würm-Moräne-Material.(Würmeiszeit vor 115 000 bis 10 000 v.Chr. Jahren)

Die natürlicherweise typische Waldgesellschaft wäre der Waldmeister-Buchenwald. Durch forstwirtschaftliche Bewirtschaftung wurde in der Vergangenheit die Fichte stark gefördert. Seit einiger Zeit hat diesbezüglich aber ein Umdenken stattgefunden.

Im Waldesinnern gibt es im Gebiet Bötschgen (Orts-und Flurnamen im Konaueramt) eine Feuchtwiese in einer Lichtung. Hier ist auch der Quellsumpf des Stampfenbächli, welches nach knapp drei Kilometern bei der Gmeimatt/Eisfeld in den Fabrikkanal mündet. Im Südwesten dieser Lichtung steht eine Waldhütte der Holzkorporation. In der Mitte des Waldes befindet sich das Reservoir Bergzone Isenberg der Gemeinde Ottenbach. Dieses wird mit Wasser aus dem Grundwasserpumpwerk Reuss gespeist. Zusätzlich ist es durch eine Notwasserleitung mit dem Reservoir Fuchsloch der Gemeinde Obfelden am südlichen Ende des Waldes verbunden.

Der Wald ist dicht erschlossen mit Flurwegen und Trampelpfaden. Bei der 1968 beschlossenen Güterzusammenlegung wurden viele Privatwaldparzellen entlang des Waldrandes gelegt. Die Holzkorporation Ottenbach, der ca. 60% des Waldes gehört, bekam dadurch eine grosse, zusammenhängende Waldfläche. Weitere, grössere Stücke gehören der Holzkorporation Zwillikon und der Bürgergemeinde Jonen. Den Rest teilen sich gut 60 Eigentümer/innen.


Geologie

Objekt Nr. Ott 2.

Würmzeitlicher Erratiker bei Pt. 533 Isenberg

Foto: Unscheinbar und moosbedeckt liegt das rare Stück Gestein am Wegrand. Zum Grössenvergleich liegt eine Mütze auf dem Stein

In der Glaziallandschaft kann man auf einzelne, oft sehr grosse und tonnenschwere Felsblöcke stossen. Man bezeichnet sie als Findlinge oder Erratiker ( Irrblöcke ), weil ihre gesteinsmässige Zusammensetzung meist völlig verschieden ist von derjenigen des örtlichen Felsuntergrundes. Sie waren und sind wichtige Beweisstücke der wissenschaftlichen Gletscherkunde, denn nur Eisströme sind in der Lage, solch massige Felstrümmer über Hunderte von Kilometern zu transportieren. Heute sind viele Findlinge für immer aus der Kulturlandschaft verschwunden. Sie wurden zu Bauzwecken verwendet. Andere liegen an einem gänzlich anderen Ort als demjenigen, an welchem sie vom Gletscher deponiert wurden. Besonders Findlinge aus Kiesgruben zieren heute Gärten und Vorplätze weitab vom Fundort. Es ist deshalb Vorsicht am Platz bei Rückschlüssen irgendwelcher Art aus der Lage der Erratiker.

In dieses Inventar werden nur Blöcke aufgenommen, welche an ihrem ursprünglichen Ablagerungsort liegen, oder deren Fundort bekannt und in der Nähe ist.

Bedeutung:

Es handelt sich bei dem Erratiker auf dem Isenberg um ein geologisch charakteristisches Objekt der Glaziallandschaft.

Massnahmen: Schutz vor Zerstörung

Gesteinsart: gelblicher, poröser *Sandstein mit *Assilinen

  • Sedimentgestein aus Sandkörnern, die durch Bindemittel (Ton, Kalk u.a.) verbunden sind.
  • Assilinen stammen aus dem Tertiär und sind rund 50 Millionen Jahre alt. Sie entstanden mitten in der Zeit der Hauptfaltung unserer Alpen, als sich ganze Gesteinsdecken übereinander schoben, ineinander verkeilten und von ungeheuerlichen Kräften zusammengestaucht wurden.

Herkunft: östliche Zentralschweiz

Grösse: 2 m2

Quellen

Geologisches Inventar des Kanton Zürich

Sturm Lothar

Einen gewaltigen Eingriff in das Waldgefüge auf dem Isenberg brachte der am 26. Dezember 1999 in der Mittagszeit über die ganze Schweiz brausende Sturm Lothar.

Auf der ca. 62 ha grossen Waldfläche der Holzkorporation wurde schlussendlich Sturmholz in der unglaublich Menge von 8500 m3 gemessen. Im Vergleich dazu die vorher übliche jährliche Nutzung von 700 m2!

Die Lothar- Folgen

Negativ

  • Der finanzielle Schaden ist gross
  • Borkenkäferbefall
  • Brombeerwuchs in Kahlflächen
  • Grossflächige Anpflanzungen
  • Grosser Aufwand für Jungwuchspflege

Positiv

  • Förderung von Laubholzanteil
  • Bessere Durchmischung von Nadel- und Laubholz
  • Neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere


  • Sturm Vivian 27./28. Februar 1990 Schweiz 4.9 Mill.Kubikmeter Sturmholz
  • Sturm Lothar 26. Dezember 1999 Schweiz 8.4 Mill.Kubikmeter Sturmholz


Weiterlesen über den Isenberg bei >>>Der Isenberg und seine Geheimnisse


Quellen

Informationsblatt der Holzkorporation Ottenbach, angeschlagen an der Waldhütte Ottenbach. (pe gelesen04.06)

Ansprüche an den Isenbergwald der Gemeinde Ottenbach/ZH Daniel Seipelt 1997

Zurück zu Inhaltsverzeichnis Isenberg Ottenbach