Engel Restaurant

Aus Ottenbach
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Zur Renovation des Gasthauses zum "Engel" in Ottenbach, 1955

Gleichzeitig mit dem Brückenbau rüstete sich im Reussdorf Ottenbach das räumlich grösstes Privathaus, zu einer äusserlichen Wiedergeburt, das Gasthaus "Engel" im Zentrum des Dorfes. Schon die äussere Erscheinung lässt auf eine Bedeutende Vergangenheit schliessen. Daten aus den Archiven führen auf eine Entstehungszeit mindestens um 1600 hin. 1802 wurde auf der Oberseite eine glückliche Vergrösserung des Hauses durch eine Inschrift festgehalten. Dies geschah unter dem Besitzer Melchior Hegetschweiler, Untervogt. Seine Familie stand von 167l bis 1868 ohne, Unterbruch im Besitz des Hofes. Die letzten gemeinsamen Besitz des Hofes, die Brüder Hauptmann Jakob und Gustav Hegetschweiler nannten ihr eigen:

1. das Wohn- und Gasthaus, 2. ein Trotthaus mit 2 Trottwerken und Birnenmühle, 3. ein Wasch- und Metzggebäude, 4. eine doppelte Scheune und Stallungen 5. einen Wagenschopf

Die Besitzerfamilie stellte der Gemeinde in Melchior, dem Ersteller des Anbaus, einen Untervogt, schon 1720 einen Leutnant, 1737 in dessen Sohn den ersten Untervogt; in Jakob einen Feldschreiber. Mit Hauptmann Jakob Hegetschweiler sass der letzte dieses Namens auf dem „Engel“. Es folgen viele Landverkäufe und von 1862 bis 1949 fünfzehn Handänderungen, darunter am 5. August l927 eine Zwangsvollstreckung.

Der Schreiber möchte dem weitsichtigen jetzigen Besitzer (1)Werner Roschi zur grossen Aussenrenovation GIück wünschen und ihm und seinem Hause eine segensreiche Zukunft, nachdem das Haus im Laufe seiner Existenz drei Dorfbrände überstanden hat. F.

Quelle: Zürcher Chronik, Verlag Ernst Jäggli&Co. Seen- Winterthur Jahrgang 1956, Seite 101. Regionalbibliothek Affoltern

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(1) Werner Roschi und seine Frau Rosa wirteten auf dem Engel von 1949 bis 1964. Nachdem Werner Roschi verstorben war, wirtete Rosa Roschi übergangsmässig noch zweimal kurze Zeit im Engel. Informationen stammen aus dem unten angezeigten Heft, in welchem Paul Schneebeli akribisch alle Wirtschaften und die Wirtsleute aufgeführt hat.

Paul Schneebeli, Ottenbach

Ottenbach - Weinschenken, Gasthöfe, Pinten, 1804-1999 2001, 4 Seiten Umschlag, 24 Seiten Inhalt S/W, Illustrationen z.T. farbig, geheftet. Eigenverlag¨

Im oben erwähnten Heft wird zum Baujahr Rest. Engel folgendes erwähnt: Dem Wirt wurde für sein neu erbautes Haus 1657 von der Stadt Zürich ein Fenster mit Wappen geschenkt


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Schwarzer Kater

Diese unheimliche Geschichte spielte sich im "Engel" ab.

Ottenbacher Geschichten und Sagen

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Dem «Engel» neues Leben einhauchen, 2006

Urs Räbsamen erwirbt den traditionsreichen Gasthof in Ottenbach

Der Gasthof Engel prägt wohl seit dem 17. Jahrhundert das Dorfbild von Ottenbach. Seit Jahren steht er leer. Jetzt hat der Kanton die Liegenschaft an Urs Räbsamen verkauft.


wbt. Der Zürcher Ingenieur Urs Räbsamen ist kein unbeschriebenes Blatt. Wenn sich Gemeindepräsident Kurt Weber über den am Dienstag besiegelten Verkauf des geschichtsträchtigen Gasthofs Engel im Zentrum von Ottenbach an Räbsamen freut, ist seine Zuversicht begründet. Räbsamen hat bereits den traditionsreichen «Hecht» in Dübendorf baulich saniert und teilweise neuen Nutzungen zugeführt. Seit Mitte März ist sein «Alter Löwen» im Zürcher Quartier Oberstrass wieder in Betrieb. Gebäude und Lokal stiessen auf positives Echo, und der Betrieb sei sehr gut angelaufen, sagt Räbsamen.

Einbau von Wohnungen

Sein Ingenieurbüro hat Kapazität für ein neues Projekt; der Abschluss der langwierigen Verkaufsverhandlungen mit dem Kanton, welcher die denkmalgeschützte Liegenschaft im Jahr 2000 für 710 000 Franken erworben hatte (NZZ 18. 4. 06), kommt so gerade rechtzeitig. In der leerstehenden früheren Genossenschaftsbeiz sollen 2007 in einem ersten Schritt acht altersgerecht ausgebaute, rollstuhlgängige Zwei- und Dreizimmer-Wohnungen entstehen, die sich auch zu grösseren Einheiten zusammenfügen lassen. Räbsamen plant einen umweltgerechten Umbau in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege. Wärmerückgewinnung und Minergie-Standard gehören zum Programm.

Quelle: Nzz 10. Mai 2006


Ansichtskarte (Fotoabzug ): Ottenbach Kreuzung, Poststempel 12.07.1917 Hergestellt wurde die Karte etwa 5 Jahre früher.

vlnr: Haus Besmer (Dorfplatz 4) > Restaurant Post (Dorfplatz 5) > Jonenstrasse 9 > Pfarrhaus (Jonenstrasse 4) > Salzhüsli/Gefängnis, mit Türmli > Restaurant Engel (Dorfplatz 1) > Sennhütte > Dorfbrunnen

An der Sennhüttenecke ist noch die Gaslaterne montiert, über dem Dorfplatz hängt schon die elektrische Beleuchtung. (Eingerichtet 1911) Der Telefonmast bei der Sennhütte trägt schon viele Isolatoren (Töggeli) (Eingerichtet 1901)

Ansichtskarte (Fotoabzug) Ottenbach Kreuzung vor 1920

vlnr: > Restaurant Engel > Sennhütte > Landw.Depot/Bäckerei > weiter Richtung Obfelden die Restaurants Löwen und Neuhof > die Linde von 1755, gefällt 1920 > Haus Besmer > Restaurant Post

Die schnelle Verbreitung des Telefons ist offensichtlich: Der Telefonmast bei der Sennhütte ist ist mit mehr Isolatoren und einem Verteiler bestückt. Das Restaurant Engel hat einen Telefonanschluss. Längs der Affolternstasse sind mehrere Telefonmasten sichtbar. Elektrische Leitungen sind anhand der versetzten Isolatoren erkennbar.


Dia-Abzug Ottenbach Restaurant Engel um 1960

Die gepflegten, schönen Geranien in den Fenstern waren ein Markenzeichen der Wirtin Rosa Roschi


Ottenbach Restaurant Engel um 1995





Foto um 1995

Der Anbau rechts, von 1802, ist mit Efeu überwachsen. Die Vergrösserung des Hauses unter dem Besitzer Melchior Hegetschweiler, Untervogt, ist durch Inschrift festgehalten. (Quelle:Weinschenken, Gasthöfe, Pinten von 1804-1999, von Paul Schneebeli.






Foto 6.5.2008

Aussenrenovation des ganzen Gebäudes. Neue Fenster. Fensterläden in freundlichem Grün. Das Dach wurde in die ursprüngliche symmetrische Form versetzt, der Anbau von 1802 mit einem Flachdach versehen. Der Engel erstrahlt in neuem Glanz!



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