Der Weissstorch - Teil 1: Unterschied zwischen den Versionen

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Ausfliegen: Juni bis Juli
Ausfliegen: Juni bis Juli
'''Storchen- Webcam in Birri'''
Die Familie Bertholet, Zürcherstrasse 29, Birri AG, hat eine Webcam eingerichtet. Sie zeigt den Storchenhorst auf ihrem Haus. Die Störche können sehr schön und nah beobachtet werden. Da die Störche im Reusstal sehr synchron brüten, kann auch auf den aktuellen Zustand bei den Störchen auf dem alten Fabrikkamin Haas bei Hass Shopping und den Storchenhorst auf der Föhre bei Hansruedi Böhler, Stüdlerstrasse 24. Ottenbach, geschlossen werden. > Gemeinde Aristau > Storchennest bei Bartholet's, oder > http://www.mars-bertholet.ch/




'''Siehe auch > [[Der Weissstorch - Teil 2]] mit einer Liste der Bruterfolge/Misserfolge auf dem alten Kamin der Fabrik Haas, Ottenbach'''
'''Siehe auch > [[Der Weissstorch - Teil 2]] mit einer Liste der Bruterfolge/Misserfolge auf dem alten Kamin der Fabrik Haas, Ottenbach'''


'''''Im Teil 2 ist eine Fotoserie im Aufbau mit sehr seltenen Ottenbacher Storchen-Fotos!'''''
'''''Im Teil 2 ist eine Fotoserie im Aufbau mit seltenen Ottenbacher Storchen-Fotos!'''''





Version vom 2. Juni 2023, 13:25 Uhr


Ottenbacher Störche 2020

  • Seit 1993 besteht ein Storchennest auf dem ausgedienten Fabrikkamin der ehemaligen Weberei Haas

an der Muristrasse.

  • Seit einigen Jahren nisten Störche auf einer Föhre beim Haus Hobacherstrasse 29.


Neuigkeiten 2020

2020 haben gleich drei Paare zusätzlich Nester gebaut:

  • Auf dem Fabrikdach, Ecke Parkplatz, der Weberei Haas (Haas-Shopping)
  • Auf der Spitze eine Nadelbaumes bei der Liegenschaft Muristrasse 29 (Bodmer-Villa)
  • Auf einem zurückgestutzten Laubbaum auf dem Campingplatz an der Muristrasse


Hinweise:

>>Storch-Fotoserie am Ende des Artikels >>>Der Weissstorch - Teil 2 und eine Liste der Bruterfolge/Misserfolge auf dem alten Kamin der Fabrik Haas, Ottenbach

>>www.storchenforscher.ch ist eine sehr interessante Internetseite für die Primar-und Sekundarstufe. Auch Erwachsene können viel Neues erfahren.

"Abendstimmung mit Störchen". Das Kamin der Fabrik Haas, Ottenbach, mit 2 Störchen. Im Hintergrund der Pilatus


Ottebächler März 2000, Nr. 097


Welcher Vogel ist eine Symbolfigur, fliegt über den Bosporus und bekam in Ottenbach ein neues Nest?

Dies war die Frage im letzten Ottebächler – Nun ist er in seiner ganzen Grösse da!

Der Storch bringt nach altem Aberglauben Kinder, er ist Glückssymbol und Frühlingsbote zugleich. Wir Menschen bringen ihm aber kein Glück. «Ciconia ciconia», der Weissstorch, ist vom Aussterben bedroht.

Das sind Zeilen, die im Bulletin der Schweizerischen Gesellschaft für den Weissstorch 1993 zu lesen waren. Der Vogel wurde 1994 in Deutschland zum Vogel des Jahres erkoren und es fand im gleichen Jahr ein internationales Symposium in Basel statt, mit entsprechenden Schutzorganisationen aus Deutschland, Holland, Frankreich, Spanien und der Schweiz. Ziel des Symposiums war es, Massnahmen zum Schutz des Weissstorches und zur Erhaltung und Wiederherstellung seiner Lebensräume im Brutgebiet und entlang seiner Zugrouten zu diskutieren.

Wer ist aber dieser schwarz-weisse Vogel?

Der Weissstorch = Ciconia ciconia

Er ist ein Zugvogel, der Anfang Februar bis Anfang April aus dem Winterquartier bei uns eintrifft, das Männchen meist vor dem Weibchen. Es wird versucht, den letztjährigen Horst wieder in Besitz zu nehmen und sich gegen rivalisierende Männchen mit Imponierstellungen und Geklapper zu verteidigen. Die Nestpartner begrüssen sich ebenfalls mit lautem Geklapper und mit nach oben gerichtetem Schnabel – wer kennt es nicht von unseren Ottenba-cher Störchen!

Ihr Gelege von 3-5 Eiern legen sie meist im April und die Brut beginnt nach Ablage des 2. oder 3. Eies. Beide Elternteile bebrüten dann das Gelege ca. 30 Tage lang, bevor die Nestlinge nacheinander schlüpfen. Ihr Anfangsgewicht von rund 70 Gramm wird täglich um etwa 60 Gramm zunehmen! Beide Elternteile füttern die Jungen innerhalb von zwei Monaten auf. Während dieser für die Jungtiere heiklen Phase ist immer ein Altvogel auf dem Horst und versucht, die Jungen vor Regen und Wind zu schützen.

Die flüggen Jungstörche suchen mit den Alttieren zusammen ihre Nahrung vor allem in Feuchtgebieten. Auf ihrem Speisezettel stehen kleine Beuten wie Raupen, Käfer und Würmer, die sie beim Abschreiten einer Wiese oder eines Ackers sammeln, daher wird diese Art von Nahrungsaufnahme Sammeljagd genannt. Die Mäuse hingegen erbeuten sie in der Art der Katzen, in der so genannten Lauerjagd. Im Alter von 2 1/2 Monaten sind sie endgültig unabhängig. Im August ist es dann soweit, die lange und gefährliche Reise ins Winterquartier wird angetreten. Wie auch bei anderen Vogelarten gehen die Jungtiere unabhängig von den Alttieren auf den Vogelzug, geführt von einem inneren «Kompass».

Wie wir an unseren Störchen sehr gut beobachten können, sind sie ausgezeichnete Segler. Dies ist für die recht schweren Tiere, 3 1/2 - 4 kg, eine wichtige Voraussetzung für einen energiesparenden Flug ins Winterquartier. Sie lassen sich von der Thermik hochtragen, indem sie ohne Flügelschlag kreisen. Dann segeln sie im Gleitflug zur nächsten Aufwindzone. Die Aufwinde können sich nur über Landmassen bilden und dies ist auch der Grund, warum die Störche das Mittelmeer meiden und einen östlichen Weg über den Bosporus und einen westlichen Weg über Gibraltar wählen. Unsere Population gehört zur westlichen Gruppierung und wählt entsprechend den Weg über Spanien, um nach Afrika zu gelangen. In den auf der Karte ersichtlichen Gebieten Afrikas suchen sie die ergiebigsten Nahrungsgebiete, um sich von den Strapazen zu erholen und dann bereits wieder Reserven für den Rückflug anzulegen. Heuschrecken bilden einen wichtigen Teil ihrer Nahrung – ihr Fehlen während langer Trockenzeit kann zur Dezimierung der Störche führen. Die gemeldeten Ringfunde betreffen aber meistens Tiere, die in Stromleitungen oder in Verkehrsunfällen in Europa umgekommen sind.

Nun hoffen wir, dass unsere Ottenbacher Störche diese Reise schadlos überstehen und uns mit ihrem Dasein wieder erfreuen werden.

Im nächsten Ottebächler werden wir über erfolgreiche Massnahmen gegen das Aussterben dieser schönen Tiere berichten und einige Angaben über ihre Verbreitung im Reusstal und vor allem bei uns auf dem Haas-Kamin machen.

Kommission für Natur- und Landschaftsschutz Ottenbach – Werner Meuter


Brutverhalten:

Horst: auf hohen freistehenden Gebäuden, Masten oder hohen Bäumen

Gelege: meist 3 bis 5 Eier nach Ablage des 2. oder 3. Eies

Brutdauer 30 bis 32 Tage

Brutbeginn meist im April

Bebrütung durch beide Elternteile

Schlüpfen: an aufeinanderfolgenden Tagen; Nestlinge deshalb oft verschieden gross

Gewicht: beim Schlüpfen rund 70 Gramm; tägliche Zunahme etwa 60 Gramm

Nestlingszeit: 2 Monate

Fütterung: durch beide Elternteile

Schutz: Ein Altvogel stets auf dem Horst, bewacht und hudert die Jungen, schützt sie vor Regen und Sonne

Ausfliegen: Juni bis Juli


Siehe auch > Der Weissstorch - Teil 2 mit einer Liste der Bruterfolge/Misserfolge auf dem alten Kamin der Fabrik Haas, Ottenbach

Im Teil 2 ist eine Fotoserie im Aufbau mit seltenen Ottenbacher Storchen-Fotos!


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Aktualisiert 2015