Anmerkungen zu historischen Fotos von Ottenbach CH: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ottenbach
Zur Navigation springenZur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 86: Zeile 86:
Vorne recht im Bild der Tuchwarenladen von August Hegetschweiler (bis 1930). (Heute Eingang zur Arztpraxis Dr.Glenck, Affolternstrasse 21)
Vorne recht im Bild der Tuchwarenladen von August Hegetschweiler (bis 1930). (Heute Eingang zur Arztpraxis Dr.Glenck, Affolternstrasse 21)


Im Hintergrund links der  Uhrenmacherladen von Jakob Hegetschweiler Affolternstrasse 20)
Im Hintergrund links der  Uhrenmacherladen von Jakob Hegetschweiler (Affolternstrasse 20)






Für die interessierte Ottenbacherin, den interessierten Ottenbacher ist das 24- seitige Heft: '''„Ottenbach – Weinschenken, Gasthöfe, Pinten 1804 – 1999“''' von Paul Schneebeli, eine reiche Quelle von Informationen. Das 2001 im Eigenverlag erschienene Heft ist schwarzweiss und farbig illustriert.
Für die interessierte Ottenbacherin, den interessierten Ottenbacher ist das 24- seitige Heft: '''„Ottenbach – Weinschenken, Gasthöfe, Pinten 1804 – 1999“''' von Paul Schneebeli, eine reiche Quelle von Informationen. Das 2001 im Eigenverlag erschienene Heft ist schwarzweiss und farbig illustriert.

Version vom 2. November 2011, 23:43 Uhr

Aus der Sammlung des Lokalhistorikers Paul Schneebeli *1928 †2005

Paul Schneebeli hat im Laufe der Zeit eine grosse Sammlung von historischen Ottenbacher-Fotos angelegt. Jede Fotografie hat er genau beschrieben und mit Zahlen und Fakten versehen. Alle Texte zusammen ergeben eine interessante Zusammenfassung über das alte Ottenbach. Diese Texte durfte ich noch zu Lebzeiten von Paul Schneebeli kopieren. Um einen Zugriff über Stichworte zu haben, werde ich diese Texte nach und nach für den Wikipeter bearbeiten. Die Texte werde ich mit aktuellen Gegebenheiten ergänzen. Die Originalfotos sind im Archiv der Familie Schneebeli (Bönis) Mit dem Einverständnis der Familie Schneebeli möchte ich anschliessend die Originalfotos kopieren und zu den Texten einfügen.

Blatt 1

Foto 1

Foto 24. Ottenbach. Ref. Kirche. Aussenansicht 1837. Aquarell von L. Schulthess 1837. Original in der ZB, Graph. Sammlung

Die Jahrzahl oberhalb des Zifferblattes bezieht sich auf die Renovation von Turm und Zeittafeln. Die erste Turmuhr stammt aus dem Jahr 1541. 1921 wurde diese Uhr durch eine neue ersetzt. Zu erkennen ist auch die Sonnenuhr bei den Ochsenaugen. (Ovale Fenster) Nach einer kunsthistorischen Beschreibung von Fietz, war diese Uhr mit der Jahrzahl 1830 versehen. 1234 wird die Kirche zum ersten Mal erwähnt. In weiteren Dokumenten von 1273 und 1325 wird sie erneut erwähnt. 1485 Neubau von Turm und Chor ohne Langhaus. 1748 Anbau an das Langhaus. 1830 erneuter Anbau mit dem Einbau einer Empore mit Aufgang in der Kirche. Die seitliche Türe ist später ausgebrochen worden.

Foto 2

Die Kirche Ottenbach um 1872, die älteste bekannte Fotografie

Das neue Geläute von 1872 brauchte mehr Platz im Turm. Die Turmuhr musste einen Stock höher platziert werden. Bisher waren die zwei Zifferblätter nach Norden und Süden ausgerichtet. Neu sind sie von allen 4 Seiten zu sehen. Zu diesem Zweck musste der Käsbissenturm, mit dem First quer zum Kirchenschiff, einem Kreuzgiebeldach weichen. Die Glockenweihe fand an der hohen Auffahrt 1872 statt. Ganz links ist das Pfarrhaus, erbaut 1640 und hinter der Kirche das 1835 erbaute Schulhaus zu sehen. (Heute genutzt als Ref. Chilehus)

Weiter Angaben zur Kirche Ottenbach in: Schneider „Ottenbach im Wandel der Zeit“ Seite 92 ff.

Noch abklären: In den, im Bezirk Affoltern um 1500 in einfachem gotischen Baustil erbauten Kirchen, ist oder war, der Turm meistens mit einem Satteldach, dem sog. Käsbissendach gedeckt. Die Firstrichtung liegt etwa zur Hälfte dieser Kirchen mit dem Kirchenschiff, die andere Hälfte quer dazu. Das Erscheinungsbild der Kirche

Blatt 2

Foto 3

Kirche mit Friedhof um 1905 (25)

Das Gräberfeld mit Grabsteinen beansprucht zu dieser Zeit nur einen Teil vom Friedhof. Dies war nicht immer so. Ein Grund dafür war die Trennung der Kirchgemeinde Ottenbach von den fünf Weilern ob dem Felde (Obfelden) 1847. Ein weiterer Grund war die grössere Sterblichkeitsrate von Kindern und jungen Menschen in früherer Zeit.

1921 bis 1930 wurden in Ottenbach 108 Personen bestattet. Im Jahr 1924 fanden 18 und im Jahre 1928 5 Beerdigungen statt.

1746 starben 119 Menschen in einem Jahr (inkl. Obfelden). Das sind mehr als die oben erwähnten in 10 Jahren. Vom 31. Juli bis 18. Oktober 1746 sind 76 an Dysenterie (Ruhr) erkrankte Personen gestorben. Das war im Durchschnitt jeden Tag ein Todesfall.

Zuvor hatte die Pest 1628 1/6 der Bevölkerung, 66 Personen hingerafft.

Der Friedhof war anfänglich nicht eingefasst. Erst 1566 begehrte man nach einem eingeschlossenen Friedhof. Eine weitere Erneuerung fand 1684 statt. „Doris Grob von Wolsen war die erste in dem neuen Kilchhof gelegt und begraben worden“.

1966 wurde nord-östlich der Kirche der Kirche ein neuer grosszügiger Friedhof angelgelegt.

Fotobeschreibung vlnr:

Liegenschaft Kloster (Klosterweg 1,3,5,7) und ein kleines Nebengebäude, Pfarrhaus mit Waschhaus, Kirche mit Friedhof. Dahinter der Lindenberg.


Blatt 3

Lithografie 4

Affolternstrasse, Kirche, Besmer, Rest. Post, Schulhaus Oberdorf, uam.

Diese Ansichtskarte ist um 1900 in der Lithografietechnik gedruckt worden. Die abgebildeten Örtlichkeiten und Häuser wurden dafür in Strichmanier gezeichnet, im 1. Druckgang mit schwarzer Farbe gedruckt und anschliessend wurden in mehreren Druckgängen die Farben eingedruckt. Ungefähr zur gleichen Zeit wurde die Chromolithografie entwickelt. Diese Farbdrucktechnik ermöglichte eine sehr hohe Druckqualität in feinen Tonabstufungen. pe

Auf dieser Ansichtskarte sehen wir die, für diese Zeit, bedeutungsvollen Gebäude von Ottenbach. Bis auf die Kirche und den Gasthof Engel, waren die nachfolgend aufgeführten Gebäude alle von 1825 bis 1900 erbaut worden.

  • 1826 Haus Dorfplatz 4, gebaut als Metzgerei, nachher genutzt als Wirtschaft, (1851-1878 Rest. Linde) Milchprodukte-Laden (bis 1935) Velohandlung (1838-1946 Adolf Hofstetter, 1946-1990 Josef Besmer) Haus mitte links
  • 1863 Gasthaus zu Post
  • 1873 Gasthaus zum Löwen, ab 1944 Gemeindehaus
  • 1881 Schulhaus Oberdorf. Damals noch am Dorfrand gelegen. Heute 2 Kindergärten
  • 1889 Affolternstrasse 9, ehemaliges Postgebäude
  • 1892 Affolternstrasse 7, Gasthaus zum Neuhof, heute Pub

Die Postkarte war in der damaligen Zeit die günstige Möglichkeit, Grüsse und Mitteilungen zu Übermitteln. Telefonanschlüsse waren sehr selten.

Text auf der Vorderseite, neben den Bildern: „P.P. Möchte Jhnen mitteilen, dass ich andern Pantoffel auslesen will. Komme Dienstag Abend selber. Mit frdl: Gr. Gottfried Stöckli“

Die Rückseite war um 1900 ausschliesslich der Empfängeradresse vobehalten.

Paul Schneebeli schreibt dazu: N.B. Diese Karte hat heute einen Wert von Fr.100.-, sofern sie überhaupt noch erhältlich ist. Die Pantoffeln kosteten zu jener Zeit Fr. 7 bis 20.-.


Blatt 4

Foto 5

Affolternstrasse 17 (ehemals Bolliger) (23) Foto um 1905

Diese Foto ist eine Teilansicht einer fünfteiligen Postkarte

Nach dem Dorfbrand 1789 (9 Häuser und Scheunen) erbauten David Hug und Heinrich Sidler aussen im Dorf dieses Doppeleinfamilienhaus mit Scheune. Im Kataster von 1802 werden David Hug und Jakob Rusterholz als Eigentümer aufgeführt.

Am 24. Oktober 1943 ging dieses Gebäude in Flammen auf. An dieser Stelle baute die Familie Bolliger das heutige Einfamilienhaus. Ihr gehörte noch Scheune und Stall vis à vis auf der anderen Strassenseite, (2011 abgebrochen, an dieser Stelle bauen Anita und Arnold Ott ein EFH) welche vom Brand nicht betroffen wurden. Der Nachfolger der Familie Suter, Emil Landolt- Suter, der auch seine Scheune verloren hatte, am Dorfausgang aussiedelte und ein EFH und eine Scheune bauen liess. (Rickenbacherstrasse 19)

Vorne recht im Bild der Tuchwarenladen von August Hegetschweiler (bis 1930). (Heute Eingang zur Arztpraxis Dr.Glenck, Affolternstrasse 21)

Im Hintergrund links der Uhrenmacherladen von Jakob Hegetschweiler (Affolternstrasse 20)


Für die interessierte Ottenbacherin, den interessierten Ottenbacher ist das 24- seitige Heft: „Ottenbach – Weinschenken, Gasthöfe, Pinten 1804 – 1999“ von Paul Schneebeli, eine reiche Quelle von Informationen. Das 2001 im Eigenverlag erschienene Heft ist schwarzweiss und farbig illustriert.