125 Jahre LGO (Landwirtschaftliche Genossenschaft) Ottenbach

Aus Ottenbach
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125 Jahre LGO Genossenschaft 1997

Anlässlich der kürzlich durchgeführten ordentlichen Generalversammlung gedachten die Anwesenden auch der Gründung der LGO vor 125 Jahren.

In einer Zeit mit misslichen Existenzgrundlagen für viele land-wirtschaftliche Klein- und Kleinstbetriebe entschlossen sich einige weitsichtige Bauern zur Gründung des landwirtschaftlichen Vereins Ottenbach. Anlässlich der Gründungsversammlung vom 18. März 1883 unterzeichneten 16 Mitglieder die Statuten. Der neue Verein bezweckte die Förderung der Landwirtschaft in Ottenbach durch Weiterbildung mittels Kursen und Vorträgen, die Beschaffung von Kunstdünger und Sämereien, die Anschaffung gemeinschaftlich zu nutzender Geräte und Maschinen usw.

Hier nun einige Begebenheiten aus 125 Jahren LGO, die der Schrift „Landwirtschaftliche Genossenschaft Ottenbach 1883 – 1997“ des langjährigen Geschäftsführers Paul Schneebeli entnommen sind.

1891 zählte der Verein bereits 61 Mitglieder. 1892 trat man dem Verband Ostschweizerischer Landwirtschaft-licher Genossenschaften (VOLG), der heutigen FENACO, bei. Gleichzeitig wurde der Landwirtschaftliche Verein in Landwirt-schaftliche Genossenschaft Ottenbach umbenannt.

1895 wurde der provisorische Beitritt wieder zurückgezogen. Erst 1906 trat man dem VOLG definitiv bei. Im gleichen Jahr wurde die Liegenschaft gekauft in der 1907 die Bäckerei und das erste Konsumwarendepot eröffnet wurden.

1909 wird ein erster Einbruch im Laden und der Abschluss einer Diebstahl- und Einbruchversicherung vermeldet. 1918 Kauf der Scheune im Tobel als erstes eigenes Lager. 1920 Kauf der Scheune am Standort der heutigen Liegenschaft Dorfplatz 2 und Verkauf der Scheune im Tobel.

1926 der fahrende Laden der Migros hält Einzug im Dorf. Paul Schneebeli hält dazu in seiner Chronik fest: „Die ansässigen Ladenbesitzer halten das für ein Vorzeichen des Weltuntergangs.“ Bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges fanden regelmässig Kurse und Vorträge zu den verschiedensten landwirtschaftlichen Themen statt.

1940/41 Bau des Flachdachladens (genannt "Glettise", wegen der Gebäudeform) und Anbau einer Verwalterwohnung an die Lagerscheune.

1945 Kauf einer Breitdreschmaschine. Erster Standort war die Scheune des Restaurants Post. Im gleichen Jahr wurde in der Nähe von Othli’s eine Scheune als definitiver Standort für die Dreschmaschine gekauft. Sie heisst daher noch heute „Dreschscheune“.

1963 Kauf der Liegenschaft Jakob Hegetschweiler – heute Dorfplatz 3

1964 Einbau einer Tiefkühlanlage in die Scheune „Hegetschweiler“. 1965 Kauf der Liegenschaft mit Coiffeurgeschäft von Traugott Meier. Diese war angebaut an das Gebäude mit der Bäckerei und dem ersten Laden.

1966 Aufgabe des Bäckereibetriebes.

1968 Übernahme der Milchsammelstelle mit Laden. Gleichzeitig wurde einem Kredit von Fr. 1,2 Mio. für den Bau der Liegenschaft Dorfplatz 3 mit Selbstbedienungsladen, sowie zusätzlich Fr. 130'000 für Ladeninventar zugestimmt. Dafür müssen die Liegenschaft mit der ehemaligen Bäckerei und dem ersten Depot und die Liegenschaften Hegetschweiler und Meier abgebrochen werden. Nur die Tiefkühlanlage bleibt erhalten.

1969 Verkauf der Dreschmaschine

1970 Einweihung der Liegenschaft Dorfplatz 3 mit dem Selbstbedienungsladen

1980 Beschluss zum Bau des Mehrzweckgebäudes Dorfplatz 2 mit Postbüro, Feuerwehrlokal, Büro + Lager LGO, 15 Alterswohnungen und einer 41/2-Zimmerwohnung sowie gleichzeitiger La-denerweiterung in der Liegenschaft Dorfplatz 3. Dies bedingt den Abbruch des Lagergebäudes mit Verwalterwohnung und des al-ten Ladens.

1983 Einweihung des Gebäudes Dorfplatz 2 und 100-Jahr Jubiläum in einfachem Rahmen.

1997 Ablehnung der Fusion mit einer anderen Genossenschaft. Mit der Ablehnung einer Fusion wurde verhindert, dass die Verfügungsgewalt über den Laden und die Liegenschaften in auswärtige Hände fällt. Gleichzeitig wurde aber der Aufgabe der Geschäftstätigkeit und der Vermietung des VOLG Ladens an die Landi Albis zugestimmt. Dadurch wurde die Umwandlung in eine Immobiliengenossenschaft mit dem heutigen Namen LGO Ottenbach Genossenschaft nötig.

Unsere Genossenschaft hat, wie manche Andere, eine bewegte Geschichte hinter sich. Angesichts der Globalisierung ist der Gedanke zur partnerschaftlichen Hilfe etwas aus der Mode geraten. Trotzdem hält die LGO an ihren Zielen

• Erhaltung unseres Dorfladens

• Förderung günstigen Wohn- und Gewerberaums fest.

Zum Jubiläum wird jedem Mitglied ein Jubiläums-Einkaufs-Gutschein abgegeben.

Neben den statutarischen und einigen weiteren Geschäften orientierte die Verwaltung auch über den bevorstehenden Umbau des VOLG Ladens

Die Landi Albis wird im Herbst dieses Jahres im VOLG Laden die seit längerem vorgesehenen Umbauten und Optimierungen durchführen. Dabei wird der Laden nach dem neusten Konzept für VOLG Läden umgestaltet. Es ist vorgesehen den 1983 ange-bauten Teil vom VOLG Laden abzutrennen und separat zu vermieten. Die Ladenfläche wird so um rund 80 m2 auf ca. 225 m2 verkleinert. Sie ist aber auch so noch um einiges grösser als der Durchschnitt aller 573 VOLG Läden, der nur rund 160 m2 be-trägt.

Von der Landi Albis wurde uns versichert, dass die Verkleine-rung der Ladenfläche keine gravierende Verkleinerung des Sortiments bringen wird. Einzig Spielwaren und einige Produkte mit sehr geringem Umsatz werden aussortiert.

Im umgebauten Laden werden Frischprodukte und Produkte für den täglichen Gebrauchs noch stärker im Mittelpunkt stehen. Gleichzeitig mit dem Umbau des Ladens wird auch die alte Schaufensterlanlage durch eine neue mit viel besserer Wärmedämmung ersetzt und der Eingang verlegt.

LGO und Landi Albis freuen sich, der Ottenbacher Bevölkerung ab Herbst eine auf den neusten Stand gebrachte Einkaufsmöglichkeit für ihre täglichen Einkäufe zu bieten.

LGO Ottenbach


Quelle: Ottebächler Nr. 146 Mai 2008


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